UNO: Vatikan fordert Schutz für Palästina-Flüchtlinge
Mario Galgano - Vatikanstadt
In einer Erklärung vor dem Vierten Ausschuss der 80. Generalversammlung der Vereinten Nationen am Donnerstag, 13. November, in New York äußerte sich der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei der UN, Erzbischof Gabriele Caccia, tief besorgt über die anhaltenden Unruhen in der Region.
„Die internationale Gemeinschaft muss unermüdlich daran arbeiten, Frieden, Stabilität und Geschwisterlichkeit für alle Völker in der Region zu fördern“, betonte Caccia.
Dialog statt Gewalt
Der Heilige Stuhl bekräftigte seine Unterstützung für die Vision von zwei Staaten – Israel und Palästina – die Seite an Seite in Frieden und Sicherheit innerhalb international anerkannter Grenzen leben. Caccia stellte klar, dass echte Fortschritte nur durch Multilateralismus, geduldigen Dialog und inklusive Zusammenarbeit erzielt werden könnten, „nicht durch den Einsatz von Gewalt.“
Der Erzbischof lobte die „essenzielle Mission“ der UNRWA, die seit mehr als sieben Jahrzehnten im Libanon, in Syrien, Jordanien und Palästina Nothilfe sowie umfassende humanitäre Hilfe in Form von Bildung, Gesundheitsversorgung und Nahrungsmittelhilfe leistet. Das Hilfswerk biete besonders den Verletzlichsten – Kindern, Frauen und Älteren – „Hoffnung, Schutz und die Möglichkeit eines würdigen Lebens“.
Angriffe auf Hilfseinrichtungen verurteilt
Mit großer Trauer gedachte der Vertreter des Heiligen Stuhls der zahlreichen Opfer unter den UNRWA-Mitarbeitenden, die im Dienst ihr Leben verloren haben. Er forderte die Einhaltung des internationalen humanitären Rechts und einen sicheren, nachhaltigen und ungehinderten Zugang zu humanitärer Hilfe.
Caccia verurteilte nachdrücklich die Angriffe auf UNRWA-Einrichtungen, zu denen Büros, Schulen und Krankenhäuser gehören. Solche Einrichtungen müssten zusammen mit Gotteshäusern „unverletzliche Räume bleiben, die Zivilisten Schutz und Versorgung bieten.“
Neutralität und Menschlichkeit als Kern des Mandats
Der Heilige Stuhl halte es für unerlässlich, dass die Arbeit der UNRWA weiterhin fest in den Prinzipien der Menschlichkeit, Neutralität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit verwurzelt bleibe. Diese Grundsätze müssten auch die Anwerbung und die Aktivitäten des lokalen Personals leiten, um das Vertrauen in die Organisation als „Instrument der Solidarität und des Friedens“ zu erhalten.
Abschließend appellierte Caccia an alle Mitgliedstaaten, ihre politische und finanzielle Unterstützung für die UNRWA zu erneuern und zu stärken, da sie das Leben von Hunderttausenden von Palästinensern sichere, die sonst keine andere Hilfe hätten. Eine mögliche Änderung des Mandats der UNRWA solle nur im Rahmen der Generalversammlung und im Konsens aller Mitgliedstaaten erfolgen.
(vatican news)
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