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Francesco Sforza und Papst Leo XIV. Francesco Sforza und Papst Leo XIV.  (@Vatican Media)

Vatikan-Fotograf Francesco Sforza geht nach 48 Jahren in Rente

Der Vatikan nimmt Abschied von einem seiner bekanntesten Fotografen: Francesco Sforza vom Fotodienst des Osservatore Romano (heute Vatican Media) ist nach 48 Dienstjahren in den Ruhestand gegangen. Er begleitete die Pontifikate von Paul VI. bis hin zu Leo XIV.. Paolo Ruffini, Präfekt des Dikasteriums für die Kommunikation, dankte ihm in einem schriftlichen Beitrag für sein Lebenswerk.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Ruffini beschreibt Sforza als einen „handwerklichen Fotografen, der Augen und Herz in den Dienst der Päpste gestellt hat“. Er sei ein diskreter, stiller und lächelnder Mann gewesen, dessen Anwesenheit jedoch stets ein unfehlbares Zeichen dafür gewesen sei, dass der Papst gleich folgen würde.

Auch bei Reisen dabei... der Fotograph des Papstes vorne
Auch bei Reisen dabei... der Fotograph des Papstes vorne

Die Augen der Päpste und des Volkes Gottes

Sforza begann seine Karriere unter Papst Paul VI. und zeigte sein Können auch weiter unter Johannes Paul II., bevor er ab 2007 zum ersten Fotografen von Papst Benedikt, Papst Franziskus und zuletzt Papst Leo XIV. avancierte. Seine Aufnahmen sind für Tausende von Menschen zu unvergesslichen Erinnerungen geworden und wurden weltweit in Zeitungen veröffentlicht.

Ruffini betont die historische Rolle Sforzas: „Francesco war 48 Jahre lang die Augen der Päpste und die Augen des Volkes Gottes, das seinen Blick mit dem des Nachfolgers Petri kreuzte.“ Er war Schüler und Assistent des legendären Arturo Mari, der die Geschichte der Kirche von Pius XII. bis Benedikt XVI. dokumentierte. Sforza übergibt den Staffelstab nun an seinen Nachfolger Simone Risoluti.

Abschied nach 48 Jahren im Dienst des Vatikans... Francesco Sforza fotografiert Papst Leo XIV.
Abschied nach 48 Jahren im Dienst des Vatikans... Francesco Sforza fotografiert Papst Leo XIV.   (ANSA)

Diskretion als Markenzeichen

Trotz der weltweiten Verbreitung seiner Bilder blieb Sforza stets unsichtbar. „Francesco ist praktisch nie in einem Bericht oder in einer Schlagzeile erschienen. Aber die Geschichte schuldet und wird ihm viel schulden“, schreibt Ruffini.

Sforza habe seine Kamera zu einem „Instrument der Gemeinschaft“ gemacht. Seine Bilder fingen die Essenz des Petrusdienstes ein: die Nähe, die Begegnung, die Umarmung und den Blickkontakt. Ruffini erinnert an eindrucksvolle Fotos, etwa von Papst Franziskus in Regina Coeli, der Umarmung mit Gefangenen oder den Begegnungen mit Kindern und Flüchtlingen im Lager Moria auf Lesbos.

Für einmal wurde er fotografiert... Francesco Sforza und Papst Leo XIV.
Für einmal wurde er fotografiert... Francesco Sforza und Papst Leo XIV.

Die Berufung eines Handwerkers

Der scheue Fotograf, der nur selten sprach, beschrieb seine Arbeit einst selbst: „Der Fotograf ist ein Handwerker, der die Hände, die Augen, vor allem aber das Herz in seine Arbeit steckt.“ Dieser Beruf sei für ihn eine Berufung gewesen, so Ruffini, eine Spur in der Geschichte zu hinterlassen, die die Anwesenheit Jesu in der Welt bezeugt.

Zum Abschluss dankt Paolo Ruffini Francesco Sforza: „Danke, dass du die Welt gelehrt hast, die Schönheit der Kirche, ihre Barmherzigkeit, ihre Hoffnung zu sehen. Danke für jeden Schuss, der zum Gebet wurde.“

(vatican news)

Aus unserem Archiv: Papst Benedikt XVI. und Francesco Sforza
Aus unserem Archiv: Papst Benedikt XVI. und Francesco Sforza

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03. November 2025, 11:00