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Eine Reise durch Amazonien - Folge 4 unserer Radio-Akademie

Alles in Amazonien hängt am Wald, am Regenwald. Entweder ist er geschützt – oder er wird zerstört.

Wird der Regenwald geschützt, dann ist er wirklich „Lunge des Planeten" und die Indigenen und ihre Kultur können dort leben. Beides gehört zusammen. Oder aber er ist zerstört, zu Weide, Forst oder schlimmer noch Soja-Anbau-Monokultur geworden. Dann ist mehr zerstört als der Wald, die Lunge die auch uns in Europa nützt, dann verschwindet auch die Kultur der Indigenen.

Bei seiner Reise hat Pater Bernd Hagenkord beide Seiten Amazoniens gesehen. Und es stellt sich die Frage, ob die wirtschaftliche Verwertung der Region, die immer weiter fortschreitet, nun das „neue Gesicht Amazoniens“ ist.

„Ich fürchte Ja“, sagt Klemens Pfaffhausen. Es komme darauf an, möglichst schnell einen Konsens aller zu finden, der auch den Schutz der Natur und der Kulturen einbezieht. Die Kirche sei dort eindeutig aufgestellt.

„Was mich selbst immer beeindruckt hat, ist wie die indigenen Völker die Welt sehen“

„Was mich selbst immer beeindruckt hat, ist wie die indigenen Völker die Welt sehen“, sagt Adriana Huber Azevedo. Die Schweizerin lebt und arbeitet seit Jahrzehnten in Amazonien. „Mich hat immer beeindruckt, dass die Völker das, was wir Umwelt nennen, nicht als Objekt, sondern als Gesprächspartner und politische Subjekte sehen und auch so behandeln. Sie schaffen es, mit den anderen Lebewesen so Beziehungen zu unterhalten, dass diese Lebewesen nicht auf Ressourcen reduziert werden und so ihre Umwelt nicht zerstören.“

Diese Kulturen sollen nun unsichtbar gemacht werden, wertlos. Kapital regiert, und das nicht erst mit der aktuellen Regierung, das sei immer schon so gewesen.

Die Hilfswerke sprechen auch davon, dass die einzelnen Gruppen von interessierter Seite gegeneinander ausgespielt werden: die verschiedenen und sich untereinander auch nicht immer einigen Indigenen, Landwirte - legal und illegal - , Holzwirte auch hier legal und illegal, und die Garimpeiros, die Goldsucher die auch in immer größerem Stil waschen und verschmutzen. Da ist natürlich die Frage, ob es überhaupt Bemühungen gibt, diese Konflikte zu überwinden. Und gerade hier spielt die Kirche eine ganz besondere Rolle.

„Man soll die Hoffnung nicht aufgeben“, sagt Klemens Pfaffhausen von Adveniat. „Der Zug rollt und rollt und ich sehe im Augenblick noch nicht, dass er langsame wird, aber wie bei allen weltweiten Konflikten müssen wir hoffen, dass der Mensch zur Besinnung kommt.“

Soweit ein Auszug aus der vierten und letzten Folge der Radioakademie von P. Bernd Hagenkord: Reise durch Amazonien. Wir haben für Sie eine CD mit allen vier Folgen zusammen vorbereitet, die wir Ihnen gerne gegen eine Spende zusenden können. Bestellungen bitte an: cd@vaticannews.de.

(vatican news)

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29. September 2019, 16:36