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Corona-Schutzimpfung in Indonesien Corona-Schutzimpfung in Indonesien 

Caritas zu Corona: Impfstoff-Zugang im Sicherheitsrat klären

Caritas Internationalis hat zusammen mit dem Vatikan erneut eindringlich eine gerechte Verteilung von Corona-Impfstoffen gefordert – „bevor es zu spät ist“. Die Vereinten Nationen sollten eine Sicherheitsratssitzung einberufen, um „die Frage des Zugangs von Impfstoffen als globales Sicherheitsproblem zu erörtern und politische Entscheidungen zu treffen, die auf Multilateralismus aufbauen“, erklärte der Caritas Dachverband gemeinsam mit dem vatikanischen Entwicklungsdikasterium diesen Freitag.

Die gemeinsame Pressemitteilung trägt den Titel „Das Recht auf Zugang zu Impfstoffen“ – Untertitel: „Keiner soll außen vorgelassen werden“ – und ist ein eindringlicher Appell an Solidarität und Gerechtigkeit. Caritas Internationalis bittet die Entscheidungsträger und die Vereinten Nationen unbedingt zu handeln. „Diese Pandemie ist ein globales menschliches Sicherheitsproblem, das die ganze Menschheitsfamilie bedroht“, heißt es im Text.

Die aktuelle „Impfkrise“ muss daher laut dem vatikanischen „Entwicklungsminister“ Kardinal Peter Turkson und Caritas Internationalis-Präsident Kardinal Luis Tagle im größeren Kontext der weltweiten Gesundheitslage gesehen werden, damit nicht besonders arme und bedürftige Menschen und Länder hinten über kippen. Hierzu verweisen die beiden Kardinäle und der Generalsekretär von Caritas Internationalis, Aloysius John, erneut auf den 20-Punkte-Plan für eine weltweite Impfstrategie, welchen die vatikanische Anti-Covid-19-Kommission im Dezember 2020 veröffentlichte

Hier im Audio: Caritas Internationalis und Vatikan fordern Maßnahmen für eine gerechte Corona-Impfstoffverteilung weltweit

„Ganzheitlichen Ansatz verfolgen, damit die Pandemie im globalen Süden nicht außer Kontrolle gerät“

Die internationale Gemeinschaft müsse dementsprechend einen „ganzheitlichen Multi-Stakeholder-Ansatz verfolgen, um die Gefahr zu vermeiden, dass die Pandemie im globalen Süden außer Kontrolle gerät, was dann wieder zu einer globalen humanitären Krise führen kann“, mahnen Caritas Internationalis und das vatikanische Entwicklungsdikasterium. In vielen entwicklungsschwachen Ländern mangele es etwa immer noch an medizinischer Grundversorgung und Möglichkeiten, Impfstoffe zu lagern. Menschen in abgelegenen Gebieten seien darüber hinaus nicht für die Gefahren der Pandemie sensibilisiert und noch dazu auch anderen Infektionskrankheiten ausgesetzt, die dort nach wie vor weit verbreitet sind.

Impfstoffproduktion vor Ort

Konkret fordern Caritas Internationalis und das vatikanische Entwicklungsdikasterium daher neben der Einberufung einer Sicherheitsratssitzung zur verbindlichen und gerechten Klärung des Impfstoffzugangs auch Möglichkeiten und Hilfen für eine Impfstoffproduktion vor Ort in Afrika, Lateinamerika und Asien sowie einen beschleunigten Zugang zu den Impfstoffen - „bevor es zu spät ist“. Impfstoffe in diesen Ländern müssten in den nächsten sechs Monaten bereit stehen und auch Patentfragen und die Zusammenarbeit mit ärmeren Ländern spätestens dann gelöst sein.

Schneller Schuldenerlass

Außerdem brauche es einen „schnellstmöglichen Schuldenerlass“ für die ärmsten Länder, so dass diese die medizinische Versorgung vor Ort verbessern können. Wichtig sei auch finanzielle und technische Unterstützung für lokale Organisationen der Zivilgesellschaft und der religiösen Organisationen, um die örtliche Bewusstseins- und Kompetenzbildung sicherzustellen.

Caritas Internationalis ist der Dachverband der nationalen Caritasverbände, wie etwa aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zum internationalen Netzwerk von Caritas Internationalis gehören laut eigener Angabe insgesamt mehr als 160 katholische Organisationen, die sich in 200 Ländern und Regionen dieser Erde in der Katastrophenhilfe, der Entwicklungshilfe und in sozialen Projekten engagieren. Caritas Internationalis hat seinen Sitz in Rom. Der Vatikan hat in dem Dachverband weitgehende Mitspracherechte. Das internationale Netzwerk gehört auch der von Papst Franziskus eigens geschaffenen Vatikan-Kommission zum Umgang mit den Corona-Folgen an.

(vatican news – sst) 

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05. Februar 2021, 12:00