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Bei einer Demo in San Salvador Bei einer Demo in San Salvador 

El Salvador: Bischöfe fordern Dialog und Gerechtigkeit

Mit Blick auf die kommenden Wahlen rufen die Bischöfe des lateinamerikanischen Landes zu mehr Dialog, Geschwisterlichkeit und Gerechtigkeit auf. Am 28. Februar bestimmen die Bürger ein neues Parlament.

In einer Botschaft mit dem Titel „Wir sind alle Brüder und Schwestern“ rufen die Bischöfe zur Sicherung der Grundrechte und Verbesserung des gesellschaftlichen Klimas auf. Aufgrund von „Armut, Arbeitslosigkeit, Unsicherheit, Gewalt und Ungewissheit über die Zukunft“ lebten die Menschen „in Angst“. Um Grundrechte wie „Wasser und Nahrung für alle“ zu garantieren, sei der Abschluss der Verfassungsreform dringend notwendig. Diese wurde genehmigt, kann aber erst nach Ratifizierung der gesetzgebenden Versammlung in Kraft treten, die aus den Wahlen vom 28. Februar hervorgehen wird.

Blutiger Wahlkampf

Die Bischöfe beklagen ein Klima der Spannung und des „fehlenden Dialogs“ in Politik und Gesellschaft. Im Wahlkampf habe sich dies am „Mangel an Dialog und Respekt“ für den politischen Gegner und „Intoleranz und Verachtung“ gezeigt: „Wir sind fest davon überzeugt, dass dies nicht der Weg ist, um ein nationales Projekt aufzubauen.“ Im Vorfeld der Parlaments- und Kommunalwahlen in El Salvador kommt es zudem nicht allein zu verbaler Gewalt: So waren bei einem Angriff auf Anhänger der Oppositionspartei FMLN mehrere Menschen erschossen worden.

Ausdrücklich betonen die Oberhirten die Bedeutung der Wahlen für das Wohl des Landes: diese seien Grundpfeiler der Demokratie, der Urnengang sei „Recht und Pflicht“ eines jeden Bürgers.

Kultur der Fürsorge

Mit Blick auf Covid-19-Pandemie mahnen die Bischöfe in ihrer Botschaft eine „Kultur der Fürsorge“ an, die niemanden zurücklässt. Insgesamt bruache es mehr gesellschaftlichen Dialog. Im Kontext des Appells verweisen die Bischöfe unter anderem auf Franziskus‘ jüngste Enzyklika „Fratelli tutti“.

Nationale Versöhnung schwierig

Die nationale Versöhnung läuft in El Salvador nach langen Jahren des Bürgerkriegs schwierig, was unter anderem mit einer mangelnden juridischen Aufarbeitung der Verbrechen und Menschenrechtsverletzungen zu tun hat. Der Bürgerkrieg forderte in den Jahren 1979 bis 1992 insgesamt 75.000 Menschenleben, wobei sich rechte Todesschwadronen und linke Rebellen gegenüberstanden. Der Konflikt endete offiziell mit einem Friedensabkommen im Jahr 1992.

(vatican news – pr)

 

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11. Februar 2021, 13:06