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Flüchtlinge in der Sahel-Region Flüchtlinge in der Sahel-Region  

Niger/Burkina Faso: Dschihadisten-Angriff auf zwei Dörfer

Erneut haben Dschihadisten in der Region zugeschlagen – diesmal griffen sie zwei Dörfer in der südlichen Region von Tillabéri in Niger an. Sie töteten Einwohner und setzten eine Kirche in Brand.

Über die Doppelattacke auf die Dörfer Fantio und Dolbel im Grenzgebiet zu Burkina Faso berichtete die Päpstliche Stiftung „Kirche in Not“ (Aid to the Church in Need - ACS), die sich auf Aussagen von Überlebenden stützt. Demnach griffen die Terroristen die beiden Ortschaften zweimal an. Sie töteten die Männer und setzten in Fantio die Kirche in Brand. In der Kirche warfen die Angreifer Hostien und eine Marienstatue zu Boden und hätten liturgische Bücher und Musikinstrumente verbrannt, bevor sie die Gebetsstätte anzündeten, wie Überlebende berichteten. Die Frauen seien mit kleinen Kindern und Säuglingen in umliegende Gebiete geflohen, darunter in Richtung der Hauptstadt Niamey und nach Burkina Faso.

Bischöfe sehen Überleben der Ortskirche in Gefahr

Es handelt sich laut „Kirche in Not“ um die dritte Gemeinde in dieser Region von Niger, die durch Terrorangriffe zerstört und zerstreut wurde. Die Bischöfe von Niger und Burkina Faso hatten die aktuelle Lage bei ihrer Generalversammlung Mitte Juni als „besorgniserregender denn je“ eingestuft und sehen das „Überleben der Ortskirche“ in Gefahr.

Bereits am 4. Juni verübten dischadistische Milizen einen schweren Angriff in der Grenzregion: sie fielen in dem Dorf Solhan in Burkina Faso ein und töteten 160 Menschen, darunter viele Kinder, und setzten Häuser in Brand. Seit 2015 treiben in Burkina Faso verstärkt Extremisten ihr Unwesen, die in Verbindung zum Islamischen Staat (Isis) stehen. Auch in Niger kommt es wiederholt zu Übergriffen.

 

Verschärfung in gesamter Sahel-Region

Gewalt und Unsicherheit haben sich zuletzt in der gesamten Sahelzone verschärft; laut Beobachtern stell das Gebiet eine der gefährlichsten Brutstätten des militanten Dschihadismus in Afrika dar. Allein in Burkina Faso hat die Zahl der aufgrund der Unsicherheit intern vertriebenen Personen fast eine Million erreicht.

(vatican news/acs – pr)
 

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06. Juli 2021, 12:54