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Die Puppe Amal, die auf das Schicksal von Flüchtlingskindern aufmerksam macht, Anfang September in Athen Die Puppe Amal, die auf das Schicksal von Flüchtlingskindern aufmerksam macht, Anfang September in Athen 

Flüchtlingspuppe „Amal" unterwegs in Europa

Erst kürzlich war die übergroße Marionette „Amal" auf dem Petersplatz, um auf das Schicksal von Migranten aufmerksam zu machen. Am Wochenende stand Mailand an - denn die Puppe will insgesamt 8.000 Kilometer zurücklegen, um Millionen von Migranten weltweit zu besuchen und ihnen Hoffnung zu geben.

Im Mittelpunkt ihres Stopps in Mailand, wo Amal (übersetzt Hoffnung) am Wochenende Station machte, stand die Notlage in Afghanistan. In Mailand erinnerte die Flüchtlings-Puppe an den diesen Sommer verstorbenen italienischen Arzt Gino Strada, Gründer der Hilfsorganisation „Emergency", der jahrenlang in Afghanistan wirkte. „Emergency" hielt dieses Wochenende in Mailand eine Konferenz zum Thema 20 Jahre Krieg in Afghanistan.  

Die übergroße Kinder-Marionette, die ein Symbol für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge ist, steht stellvertretend für 34 Millionen Flüchtlingskinder. Im Rahmen des Projekts „the walk" ist die mehr als drei Meter große Marionette der „Handspring Puppet Company“ noch bis November unterwegs, um weltweit auf die Schicksale von Flüchtlingskindern hinzuweisen. 

Bartolomeo Bartolini ist einer der zehn Puppenspieler, die Amal in Mailand zum Leben erweckten. Er sagt im Gespräch mit Radio Vatikan: 

„Tatsache ist, dass wir alle zu Flüchtlingen werden können“

„Tatsache ist, dass wir alle am Ende zu Flüchtlingen werden können. Jenseits jeglicher Vorurteile müssen wir die Menschlichkeit wiederentdecken, die in uns allen steckt."

Amal  am 10. September auf dem Petersplatz
Amal am 10. September auf dem Petersplatz

Er berichtet, dass zwei der Puppenspieler, die alle gemeinsam die Strippen ziehen, um Amal ihre Reise zu ermöglichen, selbst Flüchtlinge sind - sie kamen aus Syrien nach England:

„Dass sie auch ein Teil von Amal sind , hat mir das Gefühl gegeben, näher an dem dran zu sein, was diese Menschen durchmachen. Ich fühle einen zusätzlichen Ansporn, dieses Projekt fortzusetzen. Es ist für mich ganz natürlich, sich selbst und andere für das Thema zu sensibilisieren."

Die Reise sei zwar auch sehr anstrengend, aber „die Mobilisierung, die es jedes Mal gibt, wenn die kleine Amal begrüßt wird, ist jeden Tag wieder eine Überraschung", so der italienische Puppenspieler.  

Amal und Papst Franziskus im Vatikan
Amal und Papst Franziskus im Vatikan

Amals Reise begleiten

Auf der Internetseite des Projekts „the walk" wurden auch Materialien für Schulen entwickelt, um Verbindungen zwischen jungen Flüchtlingen und ihren Gastgemeinden herzustellen. Die Reise kann auch über diverse soziale Netzwerke verfolgt werden.  Gestartet war Amal am 27. Juli an der türkisch-syrischen Grenze. Ihr Ziel ist Manchester. Aktuell ist die Flüchtlings-Puppe in Italien unterwegs. Im Vatikan traf sie bereits Papst Franziskus.  Nach Italien führt Amals Weg weiter durch Frankreich, Belgien und Deutschland (Anfang Oktober).  

(vatican news - sst)

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21. September 2021, 13:40