Spanien: Kardinal Francisco Álvarez Martínez ist tot
Über den Tod des Kardinals informierte der Erzbischof von Toledo, Francisco Cerro Chaves. In seiner Mitteilung an die Gläubigen ruft er zu Gebeten auf und erklärt: „Wir empfehlen seine Seele dem Vater der Barmherzigkeit und dem Gott allen Trostes an - in der Gewissheit, dass sich die Verheißungen des Herrn an allen, die ihn lieben, erfüllen werden". Die Trauerfeier für Alvarez soll am Freitag in der Kathedrale von Toledo stattfinden.
Zur Person
Zwischen 1995 und 2002 leitete Alvarez das traditionsreiche Erzbistum Toledo. Papst Johannes Paul II. (1978-2005) berief ihn 2001 in den Kardinalsstand. Spanien stellt nach seinem Tod noch 12 Kardinäle; das ist die drittgrößte nationale Gruppe nach Italien (48) und den USA (15). Von den 12 Spaniern sind sechs unter 80 Jahre alt und damit zur Papstwahl berechtigt.
Am 14. Juli 1925 geboren, empfing Alvarez 1950 die Priesterweihe und wurde 1973 zum Bischof geweiht. Nacheinander übernahm er die Leitung der Diözesen Tarazona (bis 1976), Calahorra y La Calzada-Logrono (bis 1989) und Orihuela-Alicante (bis 1995). Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in New York und Washington machte Alvarez Schlagzeilen, als er von „Mitleid" mit den Terroristen sprach. Wörtlich sagte er: „Wir dürfen uns nicht rächen, sondern müssen vielmehr Mitleid mit den armen Menschen haben, die eine solch grauenhafte Tat begangen haben."
Im April 2005 nahm Alvarez an der Wahl von Benedikt XVI. im Vatikan teil - nur kurze Zeit vor seinem altersbedingten Ausscheiden aus dem Kreis der Papstwähler.
Zusammensetzung des Kardinalskollegiums ändert sich
Schon am 7. Januar ändert sich übrigens auch die Zahl der Papstwähler erneut: Dann wird nämlich der chilenische Kardinal Ricardo Ezzati Andrello, von 2010 bis 2019 Erzbischof der Hauptstadtdiözese Santiago, 80 Jahre alt. Mit Erreichen dieser Altersgrenze scheidet er aus dem Kreis der Papstwähler aus. Damit sind dann noch 119 Kardinäle in einem möglichen Konklave stimmberechtigt.
(vatican news/kna - sst)
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