Bangladesch: „Religiöse Minderheiten in den Wahlausschuss“
Die Regierung lässt derzeit eine neue Wahlkommission zusammenstellen, die im Vorfeld der allgemeinen Wahlen, die Ende 2023 stattfinden, ihre Arbeit aufnehmen soll. Das größte interreligiöse Forum in Bangladesch, der „Bangladesh Council for Christian Buddhist and Hindu Unity“ (BBCUC), forderte nun, dass auch religiöse Minderheiten dort vertreten sein sollen.
Mehr als zwölf Prozent der Bevölkerung
„In diesem Land machen religiöse und ethnische Minderheiten mindestens zwölf Prozent der Bevölkerung aus“, sagte BBCUC-Präsident Nimol Rozario gegenüber Asianews: „Aus diesem Grund bitten wir den Ausschuss und den Präsidenten von Bangladesch Abudl Hamid, dass diese Gruppen vertreten sind, um ihre Anliegen zu unterstützen“, so der Katholik.
Laut Rozario zeigen die Erfahrungen früherer Wahlen, dass bei der Stimmabgabe die Risiken für Minderheiten zunehmen: „Wenn eine Partei eine Niederlage erleidet, beschuldigen ihre Anhänger oft Minderheiten, nicht für sie gestimmt zu haben, und die werden dann Opfer von Vergeltungsmaßnahmen“.
Extremistische Gruppen hatten zur Zeit des Wahlkampfes immer wieder zum Hass auf Minderheiten aufgerufen, indem sie diese mit einer bestimmten politischen Partei in Verbindung brachten. Der frühere, 2017 eingesetzte Wahlausschuss hat laut Asianews zudem Wahltermine auf religiöse Feiertage von Minderheiten gelegt, die sich dadurch gezwungen sahen, ihre Feiern zu unterbrechen.
Papst in Bangladesch
Papst Franziskus hat Bangladesch im November 2017 besucht - ein Höhepunkt dabei war ein interreligiöses und ökumenisches Friedenstreffen. Heute bekennen sich in Bangladesch um die 90 Prozent der etwa 160 Millionen Einwohner zum Islam, die meisten von ihnen sind Sunniten. Gut zehn Prozent der Bevölkerung sind Hindus, während Buddhisten weniger als ein Prozent der Bevölkerung ausmachen. Das Christentum ist in Bangladesch in absoluter Minderheit, ihm gehört nur etwa ein halbes Prozent an.
(asianews/vatican news – pr)
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