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Nachwirkungen des Beschusses in Charkiw Nachwirkungen des Beschusses in Charkiw 

Ukraine: Bombe fiel auf katholische Kurie in Charkiw

An diesem frühen Dienstagmorgen wurde die Kurie der römisch-katholischen Kirche in Charkiw von einer Bombe getroffen. Im Keller waren 40 Menschen untergebracht, die überlebten. Anderswo in der Stadt habe es Tote gegeben, berichtete Pater Gregory Semenkov von der katholischen Diözese Charkiw.

Glücklicherweise verursachte der Angriff nur ein großes Loch im Dach, so Pater Gregory Semenkov, Kanzler der römisch-katholischen Diözese von Charkiw und Pfarrer der Kathedrale. Gegenüber der italienischen katholischen Nachrichtenagentur Sir sagte er:

„Es war fast eine Tragödie. Heute Morgen brach die Hölle los, als eine Bombe auf die Kurie fiel. Auch im Stadtzentrum gab es einen Bombenanschlag. Die Anschläge richteten sich gegen Regierungsbüros, doch die Bomben trafen auch Menschen, die darauf warteten, Brot zu bekommen. Kurz danach ist die Bombe auf die Kurie gefallen. Es gibt in der Stadt viele Tote, über die genaue Zahl der Opfer und Verletzten liegen aber noch keine Informationen vor. Die Internetverbindung ist ausgefallen, so dass wir keine aktuellen Informationen erhalten.“

Viele Mütter mit Kindern harrten im Keller aus

In der Kurie, so der Pfarrer weiter, gebe es derzeit viele Menschen, vor allem viele Mütter mit Kindern. „Wir haben sie an einen sicheren Ort gebracht. Wir waren alle unter der Erde, und zum Glück schlug die Bombe hoch oben ein. Nach einer anfänglichen Schrecksekunde nahm das Leben in der Kurie sofort wieder seinen Lauf“, so der Priester. „Unsere Frauen sind stark und bereiten bereits Lebensmittel vor, um sie an die Menschen zu verteilen, die unter der U-Bahn Schutz gefunden haben. In der Tat gibt es in unserer Nähe zwei Metrostationen, an die wir Vorräte und Lebensmittel bringen“, berichtet der Geistliche.

Orthodoxer Bischof mit im Kurienhaus

Viele Menschen hätten sie telefonisch angerufen und um Hilfe gebeten. In der Stadt herrsche Ausgangssperre, man könne nicht rein und raus. „Wir können im Moment nichts tun, außer mit warmem Essen und Unterkünften zu helfen, wenn es möglich ist“, so Pater Gregory Semenkov. Er berichtet, dass der Ortsbischof, Paul Gonczaruk, und die Priester zusammen mit den Geflüchteten im Kurienhaus auch den orthodoxen Bischof bewirtet hätten. „Er lebt hier bei uns, weil sein Haus in der Nähe der Militärzone liegt und er sein Haus verlassen musste. Wir sind Gastgeber für ihn. Der Krieg macht auch diese Dinge, wir sind uns einig.“

(sir – mg)

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01. März 2022, 12:38