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Arme Menschen in Argentinien Arme Menschen in Argentinien 

Argentinien: Regierung zum Kurswechsel aufgefordert

Angesichts der anhaltenden Wirtschaftskrise in Argentinien haben die in einer Gruppe organisierten Armenpriester (COPP) Kritik an der Regierung des peronistischen Präsidenten Alberto Fernandez geübt und personelle Konsequenzen gefordert.

Wie die Tageszeitung „Pagina 12" berichtet, fordern die in den Armenvierteln tätigen Geistlichen einen politischen Richtungswechsel der Regierung. Einige Politiker würden nur auf sich selbst oder auf die nächsten Präsidentschaftswahlen blicken, während die Armen nicht wüssten, wie sie das Essen auf ihren Tisch bringen könnten. Viele Menschen seien auf Suppenküchen angewiesen, würden ihre Kinder zum Essen in die Schule bringen oder sich an die Caritas und andere Institutionen wenden.

Mit Blick auf die chronisch hohe Inflation in Argentinien schreiben sie: „Menschenwürdige Arbeit mit angemessenem Lohn ist zunehmend Utopie." Es sei nun dringend ein Kurswechsel notwendig, der auch personelle Veränderungen beinhalte. Man habe bei der Wahl gegen den Neoliberalismus und nicht für enorme Profite derer gestimmt, die sich an der Krise bereichern. Man müsse den Verantwortlichen für Hunger und Ungerechtigkeit entgegentreten.

Nicht für Bereicherung weniger gestimmt

Im Wahlkampf 2019 hatte sich die Gruppe um den prominenten Armenpriester Jose „Padre Pepe" di Paoli in der bevölkerungsreichen Provinz Buenos Aires noch hinter Fernandez gestellt. Dort holte Fernandez bei den Wahlen einen besonders hohen Stimmanteil. Zentrales Wahlkampfversprechen von Fernandez war die Armutsbekämpfung. Die Armenpriester verfügen über enge Kontakt zur ehemaligen Präsidentin Cristina Kirchner, die derzeit Vizepräsident ist und zuletzt zunehmend auf Distanz zum Präsidenten ging.

(kna - mr)

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27. Mai 2022, 12:43