Suche

Nur-Sultan in Kasachstan Nur-Sultan in Kasachstan 

Papstreise nach Kasachstan: „Hohe Erwartungen“

„Hohe Erwartungen“ an den bevorstehenden Kasachstan-Besuch von Papst Franziskus hat der neue Kardinal Giorgio Marengo, der Apostolischer Präfekt von Ulaanbaatar in der Mongolei ist.

„Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Besuch eine wichtige Etappe im Leben der Kirche in Kasachstan und in der gesamten angrenzenden Region sein wird“, zeigte sich der Bischof im Interview mit der asiatischen katholischen Nachrichtenagentur Ucanews überzeugt. Er hoffe, „dass dieser Besuch auch positive Auswirkungen auf andere Länder in der Region haben wird, einschließlich der Mongolei“, so Marengo weiter.

Der Papst reist von 13. bis 15. September nach Kasachstan, um am VII. Kongress der Führer von Welt- und traditionellen Religionen in Nur-Sultan teilzunehmen. Der Kongress geht auf den damaligen Präsidenten Nursultan Nasarbajew zurück, der ihn 2003 begründete. Das zentralasiatische Kasachstan ist einer der größten Flächenstaaten der Welt und Anrainer von China und Russland. Nach Auflösung der Sowjetunion wurde das Land 1990 unabhängig. Charakteristisch für Kasachstan ist das Mosaik verschiedenster ethnischer Gruppen; die Mehrheit der Menschen sind Muslime, die christliche Minderheit ist hauptsächlich orthodox.

Die Tradition, Menschen zu vereinen

In Kasachstan beobachte er eine „wunderbare Tradition“, führte Marengo weiter aus, nämlich die Tradition, „die Menschen zu vereinen und ein Bewusstsein für die Bedeutung von Frieden, Harmonie und gegenseitigem Respekt zu entwickeln - und das aus offensichtlichen Gründen in einer so schwierigen Zeit“. Vor diesem Hintergrund könne der Papstbesuch auf fruchtbaren Boden fallen und „ein gutes Beispiel für eine fruchtbare Zusammenarbeit für alle“ sein, so der neue Kardinal. Schließlich sei Franziskus als Förderer der Idee des harmonischen Zusammenlebens verschiedener Menschen und Religionen bekannt.

Der Vatikan hatte im Herbst 2021 eine Zentralasiatische Bischofskonferenz geschaffen, die neben Kasachstan auch Usbekistan, Kirgistan, Turkmenistan und Tadschikistan umfasst. Marengo glaubt, dass das neue Zentralgremium die Entwicklung der katholischen Kirche, die in der Region in der Minderheit ist, fördern kann. „Ich hoffe, dass wir mit Hilfe und in Verbundenheit mit dieser Bischofskonferenz gemeinsame Strategien entwickeln und unsere bischöfliche Zusammenarbeit effektiver gestalten können, um wirklich viele positive Dinge an unseren Einsatzorten zu bewirken.“

Die kleine katholische Kirche in der Mongolei tue ihr Bestes, um eine Kultur des gegenseitigen Verständnisses und der friedlichen Koexistenz und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen religiösen Traditionen zu fördern, berichtete Marengo dann aus dem Land, wo er als Missionar und Apostolischer Präfekt wirkt. Die weiter östlich gelegene Mongolei grenzt nicht direkt an Kasachstan an. Mit dem neuen zentralasiatischen Gremium wolle er aber trotzdem gerne zusammenarbeiten, signalisierte Marengo: „Ich bin sicher, dass die neu gegründete Konferenz der katholischen Bischöfe Zentralasiens an der Teilnahme an solchen Programmen interessiert sein könnte, da sie wirklich dazu beitragen, das wahre Wesen der katholischen Kirche zu zeigen.“

Missverständnisse rund um das Katholisch-Sein 

In der Mongolei werde der katholische Glaube immer noch „nicht als etwas ganz Normales angesehen“, die Zusammenarbeit mit den Behörden sei aber gut. Man müsse „schon sehr entschlossen und mutig sein“, um katholisch zu werden, formulierte Marengo. Die große Mehrheit der Menschen folge anderen religiösen Traditionen. „Wenn jemand katholisch wird, kann er oder sie leicht auf Missverständnisse in der Familie oder sogar auf eine misstrauische Haltung von Freunden und Verwandten stoßen. Dies ist das Hauptproblem im Zusammenhang mit dem neuen katholischen Glauben in dieser Region. Obwohl die Geschichte zeigt, dass das Christentum seit mindestens 1.000 Jahren in der Mongolei präsent ist, wurde es aus verschiedenen Gründen nie zu einer Volksreligion.“

(ucanews/vatican news – pr)
 

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

31. August 2022, 13:56