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Kolumbien, Frauen bei einer Kundgebung Kolumbien, Frauen bei einer Kundgebung  

Venezuela/Kolumbien: Frauen für Aufbau und Frieden wesentlich

Die Massenflucht aus Venezuela und die anhaltenden Konflikte in Kolumbien standen im Zentrum einer Lateinamerikareise deutscher Kirchenvertreter. Erzbischof Stephan Burger und Eva Maria Welskop-Deffaa vom Deutschen Caritasverband betonten im Anschluss die wesentliche Rolle von Frauen für Wiederaufbau und Frieden.

Der Freiburger Erzbischof Burger, der in der Bischofskonferenz für karitative Fragen zuständig ist, und die Caritas-Präsidentin Welskop-Deffaa besuchten bei der einwöchigen Reise kirchliche Hilfsprojekte und riefen dazu auf, die massiven Probleme in Venezuela und Kolumbien angesichts der vielen anderen Krisen weltweit nicht zu vergessen.

Flucht und Gewalt führten weiter zu schweren Krisen in der Region, machten sie in einer Presseaussendung nach Abschluss der Reise an diesem Sonntag deutlich. Die Lage im wirtschaftlich und politisch schwer angeschlagenen Venezuela treibe unzählige Menschen in die Flucht, in Kolumbien herrschten seit Jahrzehnten anhaltende bewaffnete Konflikte.

Menschen gehen mit schwierigsten Situationen um

„Angesichts der Gewalterfahrungen, teilweise himmelschreiender Armut und der Traumatisierung von Millionen durch Vertreibung und Flucht hat es mich sehr beeindruckt, wie die Menschen mit ihrer schwierigen Situation umgehen“, zeigte sich Erzbischof Burger beeindruckt. Vor allem Frauen stemmten sich gemeinsam mit örtlichen Caritas-Partnern und Jesuiten gegen Armut und Dynamiken der Gewalt und gäben trotz oftmals verzweifelter Lage nicht auf. „Dass wir hier weiter unterstützen, ist für mich die konkrete Umsetzung der Botschaften des Evangeliums“, so Burger.

Soziale Gerechtigkeit ist Grundlage

In Kolumbien werde es ohne soziale Gerechtigkeit kein Ende der bewaffneten Konflikte geben, erinnerte die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes Eva Maria Welskop-Deffaa. „Die katholische Kirche Kolumbiens ist Partner des umfassend angelegten Friedensprozesses, den die Regierung Petro angestoßen hat“, versicherte sie. Auch sie verwies auf die wichtige Rolle von Frauen im Friedensprozess, die selbst „über Jahre wiederholt in besonderer Weise Opfer der Gewalt“ geworden seien: „Jetzt müssen sie zu Motoren eines nachhaltigen Friedens werden“, so Welskop-Deffaa.

Frauen können Motor für Frieden sein

Die Delegation besuchte unter anderem eine kolumbianische Organisation für Menschen, die Angehörige durch gewaltsame Verschleppung verloren haben, sowie Projekte für Geflüchtete aus Venezuela. Auf dem Programm standen zudem Besuche in Armenvierteln und Gespräche mit weiteren Hilfsorganisationen und hochrangigen Kirchenvertretern. Ein durchgehendes Thema der Reise waren die bedrückenden Folgen der Klimakrise, die in Kolumbien und Venezuela mit der Kohle- und Erdölförderung, der Regenwaldzerstörung und dem Bergbau verbunden sind und die Fluchtdynamiken beschleunigen.

(pm – pr)
 

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21. Mai 2023, 11:29