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 Auch im Programm der konservativen Volkspartei von Oppositionsführer Alberto Nunez Feijoo (PP) suchen Katholiken vergeblich nach christlichen und katholischen Aspekten und Themen Auch im Programm der konservativen Volkspartei von Oppositionsführer Alberto Nunez Feijoo (PP) suchen Katholiken vergeblich nach christlichen und katholischen Aspekten und Themen  (AFP or licensors)

Spanien: Katholiken vermissen bei Parteien religiöse Werte

Spaniens Katholiken vermissen bei den für die Parlamentswahlen kandidierenden Parteien religiöse Bezüge. Das geht aus einer am Freitag veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts NC Report für die religiöse Zeitschrift „Nueva Vida“ hervor.

Demnach waren nur 22,1 Prozent der befragten Katholiken der Ansicht, die Parteien repräsentierten katholisch-christliche Werte. Bei den vorgezogenen Wahlen in Spanien am Sonntag sind 37,5 Millionen Menschen wahlberechtigt, in der Mehrheit Katholiken.

Tatsächlich finden sich in den aktuellen Wahlprogrammen der wenigsten Parteien Passagen bezüglich kirchlicher oder religiöser Aspekte. Auch im Programm der konservativen Volkspartei von Oppositionsführer Alberto Nunez Feijoo (PP) suchen Katholiken vergeblich nach christlichen und katholischen Aspekten und Themen. Dennoch gaben laut Umfrage 42,2 Prozent der Katholiken an, am Sonntag ihre Stimme den Konservativen zu geben, die auch als Wahlfavoriten gelten.

Der sozialistische Ministerpräsident Pedro Sanchez darf hingegen nur von 23,8 Prozent der Katholiken Unterstützung erwarten. Die rechtsextreme Vox-Partei wird von 17,2 Prozent der katholischen Wahlberechtigten favorisiert. Die linkspopulistische Sumar-Sammelbewegung findet demnach nur bei knapp fünf Prozent der Katholiken Sympathien.

Kirchenfeindliche Gesetzesinitiativen

Experten verwundert das prognostizierte rechtskonservative Stimmverhalten der spanischen Katholiken kaum. In der vergangenen Legislaturperiode sorgte die links-sozialistische Koalitionsregierung mit kirchenfeindlichen Gesetzesinitiativen wie der Liberalisierung der Abtreibungsgesetze oder der Legalisierung aktiver Sterbehilfe für große Sorge unter katholischen Bürgern.

Dennoch wollte die Kirche im Vorfeld keine Wahlempfehlung abgeben. Valladolids Erzbischof Luis Argüello rief die Menschen lediglich zu einer regen Beteiligung auf. Spaniens Politiker ermahnte er, die Wähler nicht mit immer höheren Versprechungen „als unreife Menschen, sondern Erwachsene zu behandeln“.

(kap – pr)

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21. Juli 2023, 16:44