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UNICEF-Warenlager in Kopenhagen UNICEF-Warenlager in Kopenhagen 

UNICEF: Über 23.000 Kinder von 2018 bis 2022 durch Sprengstoffwaffen getötet

Die Vereinten Nationen haben in einer Mitteilung „den Einsatz von Explosivwaffen in bewohnten Gebieten“ angeprangert. Zwischen 2018 und 2022 wurde etwa die Hälfte der mehr als 47.500 getöteten Kinder in den weltweiten Konfliktgebieten durch den Einsatz von Sprengstoffwaffen ums Leben gebracht.

In den fünf Jahren bis 2022 wurden laut dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen fast doppelt so viele Kinder durch den Einsatz von Sprengstoffwaffen getötet oder schwer verletzt wie durch Schüsse und andere Waffen. „Die Beweise sind unwiderlegbar“, sagte Ted Chaiban, stellvertretender Generaldirektor von UNICEF, und wies darauf hin, dass „der Einsatz von Sprengstoffwaffen in bewohnten Gebieten Kinder nicht nur körperlich, sondern auch in allen anderen Bereichen ihres Lebens schwer schädigt“.

Immer mehr Explosivwaffen

Die überwiegende Mehrheit der Fälle getöteter und verstümmelter Kinder in den 24 Konfliktgebieten ereigne sich inzwischen in bewohnten Gebieten. Der Einsatz von Explosivwaffen sei, so Chaiban weiter, „eine immense Bedrohung für Kinder in aller Welt“. Die Kriege fänden immer mehr in Städten und bewohnten Gebieten statt, mit Waffen, die für Schlachtfelder konzipiert wurden. Das Töten von Kindern durch Sprengstoffwaffen erinnere uns nicht nur „an die katastrophalen Auswirkungen und die schrecklichen Folgen für Kindern, sondern zeigt auch, welche Fortschritte durch sinnvolle Maßnahmen zur Verhinderung des Einsatzes von Explosivwaffen in bewohnten Gebieten erzielt werden könnten“, erklärte Chaiban.

Militärausgaben so hoch wie nie zu vor

Ebenfalls am heutigen Montag teilte das Friedensforschungsinstitut Sipri in Stockholm mit, dass im Jahr 2023 weltweit über 2,4 Billionen US-Dollar für militärische Zwecke investiert wurden, was einen Anstieg von 6,8 Prozent zum Vorjahr bedeute. Demnach haben die Staaten weltweit 2023 so viel Geld für Waffen und Rüstung ausgegeben wie nie zuvor. „Dieser beispiellose Anstieg an Militärausgaben ist eine direkte Antwort auf den globalen Wertverlust von Frieden und Sicherheit“, so Sipri-Leiter Nan Tian. „Die Staaten ziehen militärische Stärke vor, riskieren dabei aber eine Aktions-Reaktionsspirale in einem zunehmend unberechenbar gewordenen geo- und sicherheitspolitischen Umfeld.“

„Der Preis der Untätigkeit ist zu hoch: ein Preis, den unsere Kinder zahlen müssen“

In dieser Woche findet in Oslo die erste Aktualisierungskonferenz zur Politischen Erklärung über den Einsatz von Explosivwaffen in bewohnten Gebieten statt. Die Erklärung wurde im November 2022 in Dublin verabschiedet und von 85 Ländern unterzeichnet. Sie verpflichtet die Staaten dazu, Maßnahmen zu ergreifen, um zivile Schäden zu verhindern, wenn militärische Operationen in bewohnten Gebieten durchgeführt werden. Für UNICEF ist die Aktualisierungskonferenz eine entscheidende Gelegenheit, Kinder, ihre Familien und Gemeinschaften besser vor bewaffneten Konflikten zu schützen. „Die internationale Gemeinschaft wird weiterhin Zeuge des unsäglichen Schadens, der durch diese Waffen verursacht wird, und wir müssen entschlossen handeln, um unsere zukünftigen Generationen zu schützen. Der Preis der Untätigkeit ist zu hoch: ein Preis, den unsere Kinder zahlen müssen“, appellierte Chaiban.

(sir / kna – vn)

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22. April 2024, 13:52