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Afrikas Bischöfe in Kigali trafen auch die Bevölkerung Afrikas Bischöfe in Kigali trafen auch die Bevölkerung 

Afrika: Bischöfe betonen Hoffnung, Versöhnung und Frieden für die Zukunft

Die 20. Vollversammlung des Symposiums der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar (SECAM) hat in Kigali, Ruanda, eine Schlussbotschaft veröffentlicht, die sich auf Christus als Quelle der Hoffnung, der Versöhnung und des Friedens konzentriert. Die Bischöfe skizzieren darin eine Vision für die Kirche als „Familie Gottes in Afrika“ für die kommenden 25 Jahre bis 2050 und rufen die Gläubigen auf, trotz der anhaltenden Herausforderungen in Afrika optimistisch in die Zukunft zu blicken.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Die Versammlung der Kardinäle, Erzbischöfe und Bischöfe des SECAM, die vom 28. Juli bis 4. August 2025 stattfand, befasste sich mit der Rolle Christi angesichts der vielfältigen Probleme des Kontinents. In ihrer Botschaft erinnern die Bischöfe an die Schlussbotschaft der vorherigen Versammlung von 2022, in der bereits die „große Unsicherheit“ durch soziopolitische Instabilität, Gewalt, wirtschaftliche Armut, schwache Gesundheitsstrukturen, Aufstände, Terrorismus und mangelnde gute Regierungsführung angesprochen wurde. Diese Herausforderungen bestünden weiterhin, sollten aber keinen Grund zur Verzweiflung bieten, da Christus nach wie vor die Quelle der Hoffnung sei, so die Bischöfe.

Die Bischöfe betonen in diesem Zusammenhang die zentrale Rolle der Hoffnung im christlichen Leben, insbesondere im Kontext des von Papst Franziskus angestoßenen synodalen Prozesses auf Weltebene. Synodalität bedeute „gemeinsam gehen“ mit dem Ziel, Christus in den Gemeinschaften präsent zu machen. Die christliche Hoffnung basiere auf der Priorität des Reiches Gottes und impliziere ein Leben im Glauben und Gehorsam. Die Bischöfe rufen die Christen in Afrika und auf den Inseln auf, sich dieser Hoffnung zu öffnen, um von „allen Formen des Todes“ befreit zu werden. Sie zitieren Papst Johannes Paul II. mit den Worten „Habt keine Angst! Öffnet, öffnet alle großen Türen Christus“, um die Notwendigkeit der Öffnung von Horizonten der Hoffnung für die Menschen Afrikas zu unterstreichen.

Christliche Hoffnung als konkretes Engagement

Die Botschaft hebt weiter hervor, dass christliche Hoffnung ein konkretes Engagement und eine aktive Präsenz bei den Leidenden und Ungerechten bedeute. Die Kirche in Afrika und Madagaskar solle die „Option für die Armen“ übernehmen. Sie erinnert an das Beispiel des seliggesprochenen Laien Floribert Bwana Chui, der 2007 in Goma ermordet wurde, weil er Bestechungsgelder ablehnte, und würdigt ihn als „Märtyrer der Ehrlichkeit und moralischen Integrität“. Die Jugend Afrikas wird ermutigt, Zeugnis evangelischer Werte zu geben. Das Dokument von Kampala von 2019, das ein „neues Afrika“ der Getauften forderte, wird ebenfalls zitiert, um die Rolle der Kirche als Gemeinschaft, die Gerechtigkeit, Frieden, Solidarität und Geschwisterlichkeit aufbaut, zu stärken.

Ein weiterer Schwerpunkt der Botschaft liegt auf Christus als Quelle der Versöhnung und des Friedens. Interethnische und zwischenstaatliche Spannungen führten zu menschlicher Verarmung. Die Bischöfe betonen, dass niemand aus Konflikten als Gewinner hervorgeht und dass Versöhnung, Vergebung und Frieden wesentlich für die menschliche Entwicklung sind. Sie sehen ihre Mission darin, alle Getauften in Konflikten zur Versöhnung und Vergebung aufzurufen, damit Harmonie und Zusammenleben zur Lebensentscheidung werden. Frieden zwischen den Getauften Christi in Afrika müsse „kompromisslos und bedingungslos“ sein und in der „Unentgeltlichkeit des Geschenks Gottes“ wurzeln. Papst Leo XIV. wird mit seiner Aussage zitiert: „Das ist der Friede des auferstandenen Christus, ein entwaffnender, demütiger und beharrlicher Friede. Er kommt von Gott, von Gott, der uns alle bedingungslos liebt.“

Zeuge des Leidens

Die Kirche als Zeuge des Leidens in Konfliktgebieten solle sich energischer für Sensibilisierung und konkrete Friedensaktionen einsetzen. Die Friedenserziehung junger Generationen wird als Priorität benannt. Ein Appell richtet sich auch an politische Führer, das Wohl der Bevölkerung zu beachten, die Schwächsten zu schützen und Dialog sowie ein besseres Zusammenleben zu fördern. Papst Pauls VI. Enzyklika „Populorum Progressio“ von 1967 wird zitiert: „Entwicklung ist der neue Name des Friedens“.

Grundlegende Mission

In dem gegenwärtigen Heiligen Jahr erinnern die Bischöfe daran, dass die grundlegende Mission aller Getauften darin bestehe, Boten und Baumeister der Hoffnung zu sein. Die Kirche in Afrika und auf den Inseln schlägt eine Vision für die nächsten 25 Jahre vor, die sich in Christus als Hoffnung wurzelt und sich um zwölf Säulen gliedert, darunter Evangelisierung, Eigenverantwortung, ein familiäres Modell der Regierungsführung, Ausbildung zur Synodalität und zum missionarischen Engagement, Bewahrung der Schöpfung, Jugend und Erneuerung der Kirche, Gerechtigkeit, Frieden und integrale menschliche Entwicklung, Ökumene und interreligiöser Dialog, Mission im digitalen Umfeld, Gesundheit des Volkes Gottes, liturgisches Leben der Kirche in Afrika sowie Kirche und Politik. Die Botschaft schließt mit dem Wunsch, dass die Jungfrau Maria, Unsere Liebe Frau von Afrika, die Kirche des Kontinents begleiten möge, um Jesus, Frieden und Hoffnung, zu bezeugen.

(pm)

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04. August 2025, 14:26