„Drittes Jahr ohne Schule für die Kinder von Gaza“
Roberto Paglialonga – Vatikanstadt
Die Schulgebäude im Gazastreifen seien durch die israelischen Angriffe alle zerstört worden, so Faltas in einem Video, das er an die vatikanischen Medien geschickt hat. Seit dem 7. Oktober 2023, dem Tag des Terrorangriffs der Hamas auf den Süden Israels, hätten die Schulen in dem Küstenstreifen als „Zufluchtsort“ vor israelischen Angriffen gedient. Da aber mittlerweile auch diese Schutzräume dem Erdboden gleichgemacht wurden, gebe es nun „weder Bildung noch Rettung“.
„Den Kindern im Gazastreifen wurden die grundlegenden Rechte der Kindheit vorenthalten: körperliche und geistige Entwicklung, Spiel, Bildung, Träume, Zukunft.“
Unicef: Über 18.000 Kinder getötet
Das UN-Kinderhilfswerk Unicef schätzte Anfang August, dass in den 23 Monaten des Konflikts bisher über 18.000 Kinder durch Bombenangriffe und Militäroperationen der israelischen Streitkräfte getötet wurden. Das sind durchschnittlich 28 Minderjährige pro Tag. Nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörden, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden mehr als 42.000 Kinder verletzt, während der UN-Ausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen von mindestens 21.000 Kinder spricht, die für ihr Leben gezeichnet sind. Sehr viele Kinder gelten zudem noch immer als vermisst oder sind unter den Trümmern begraben.
Auch im Westjordanland ist die Lage ernst
Im Westjordanland hingegen „ist der normale Schulbetrieb wieder aufgenommen worden“, so der palästinensische Franziskaner. Allerdings gebe es auch hier „große Schwierigkeiten“, wie sie im gesamten Heiligen Land zu spüren seien. Die Kustodie unterhält zahlreiche Bildungseinrichtungen, nicht nur in Jerusalem, sondern auch in Bethlehem und Jericho. In diesen Gebieten ist die Lage „besser als in Gaza, aber auch hier leiden die Menschen“, betont Faltas: unter Arbeitslosigkeit, Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und zunehmender Armut.
„Die Eltern sind sehr besorgt um die Zukunft ihrer Kinder. Und auch die Kinder im Westjordanland haben Angst um ihre Freunde im Gazastreifen oder um ihre Angehörigen, die zu Hause sind, während sie sich in der Schule aufhalten.“
„Wir wollen ein Ende dieses Krieges“
Der Franziskaner fragt, welchen Sinn all die Gewalt habe. „Wie werden diese Kinder leben, falls sie überleben? Ganzen Generationen in Gaza wurde die Vergangenheit genommen, die Gegenwart unmöglich gemacht, die Zukunft verdunkelt.“ Er hoffe, „dass diese unmenschliche Situation bald ein Ende hat“, und bete dafür, „die Kinder in Gaza, im Westjordanland, aber auch in allen anderen Kriegsgebieten wieder in Frieden und Sicherheit leben können“.
„Wir wollen das Ende dieses Krieges. Denn Kinder sind unsere Zukunft und die Zukunft der Menschheit. Und auch im Gazastreifen haben sie, wie überall auf der Welt, ein Recht darauf, in Frieden zu leben.“
(vatican news – sk)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.