Haiti: Hoffnung durch Ausbildung für junge Haitianer
Während bewaffnete Banden große Teile Haitis terrorisieren, setzt die Einrichtung der Salesianer „Timoun Kap Teke Chans“ (TIMKATEC) auf die Ausbildung junger Menschen. Die Absolventinnen und Absolventen der 19. Ausbildungsrunde unter dem Namen Les éclaireurs de demain („Die Pfadfinder von morgen“) erhielten Diplome in verschiedenen praktischen Berufen – von Informatik über Elektrotechnik und Fliesenlegen bis hin zu Kochen, Schneiderei und Kosmetik. Der Abschluss wurde in der Kapelle „Don Bosco“ in Pétion-Ville gemeinsam mit Angehörigen gefeiert.
Dramatische Sicherheitslage
Die Freude über den erfolgreichen Abschluss fällt in eine Zeit schwerer Gewalt. Erst Mitte September berichteten lokale Medien von einem Massaker im Fischerdorf Labodrie nördlich der Hauptstadt Port-au-Prince, bei dem rund 50 Menschen von Banden getötet wurden. Anschließend wurde das Dorf in Brand gesetzt, viele Bewohner flohen. Nach Einschätzung der Vereinten Nationen nimmt die Kontrolle des Staates weiter ab, während bewaffnete Gruppen ihren Einfluss ausbauen.
Nach Angaben von UNICEF und dem UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung sind 25 bis 30 Prozent der Bandenmitglieder in Haiti minderjährig. Viele Kinder besuchen keine Schule und sind aufgrund von Armut und Perspektivlosigkeit besonders gefährdet. Trotz begrenzter staatlicher Unterstützung versucht TIMKATEC mit Hilfe von Spenden, dieser Entwicklung entgegenzuwirken.
Zufluchtsort
Die haitianische NGO TIMKATEC wurde 1996 vom Salesianerpater Joseph Simon gegründet. Die Einrichtung bietet benachteiligten Kindern und Jugendlichen neben schulischer und beruflicher Ausbildung auch Unterkunft, Nahrung und medizinische Versorgung. Ziel ist es, Jugendliche vor der Rekrutierung durch Banden zu schützen und ihnen eine Chance auf ein selbstbestimmtes Leben zu eröffnen.
(fides - lyk)
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