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Erzbischof Lucius Iwejuru Ugorji, Vorsitzender der katholischen Bischofskonferenz Nigeria (CBCN) Erzbischof Lucius Iwejuru Ugorji, Vorsitzender der katholischen Bischofskonferenz Nigeria (CBCN) 

Katholische Kirche zu Wahlen in Nigeria: Versprechen einhalten!

Der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz Nigerias geht hart mit den Politikern seines Landes ins Gericht. Viele seien mehr in Sorge über den Ausgang der Wahlen in zwei Jahren statt über die „schweren existenziellen Bedrohungen“, mit denen Nigeria heute zu kämpfen habe.

Erzbischof Lucius Iwejuru Ugorji von Owerri äußerte sich nach Angaben des vatikanischen Fidesdienstes bei einem Treffen mit Laien der Kirchenprovinz Calabar. In weiten Teilen Nigerias lebten die Menschen mit massiven Sicherheitsproblemen: „Unsere Mitbürger werden täglich entführt, erpresst, entmenschlicht, getötet oder gezwungen, aus ihren angestammten Gemeinden zu fliehen, ihre Lebensgrundlagen aufzugeben und in Notlagern Zuflucht zu suchen, wo sie extremen Wetterbedingungen ausgesetzt sind und oft ohne Nahrung und Wasser auskommen müssen“, beklagte er. Diese Unsicherheit führe wiederum zu Armut und Arbeitslosigkeit, „was junge Menschen in die Kriminalität, Auswanderung und Verzweiflung treibt“.

Anders sei es mit jenen im Land, die Reichtum angehäuft hätten, darunter Politiker. Der Erzbischof verwies als Beispiel auf den früheren nigerianischen Präsidenten Muhammadu Buhari, der am 13. Juli in einem Londoner Krankenhaus verstorben war. Ugorji beklagte die Diskrepanz zwischen der Behandlung der Regierungselite, die sich „Gesundheitstourismus“ leisten könne, und der Mehrheit der Bevölkerung Nigerias, die selbst zu einfachen medizinischen Leistungen keinen Zugang habe.

Die Wahlen von 2023 waren politisch beeinflusst

Vor den Laienvertretern kam der Bischofskonferenz-Vorsitzende auch auf die Wahlen 2023 und ihre Folgen zu sprechen. Das Vertrauen der Bürger in den Wahlprozess sei „während der letzten Parlamentswahlen durch unlautere Praktiken, Betrug und mutmaßliche Wahlfehler ernsthaft untergraben“ worden. Die damalige Unabhängige Nationale Wahlkommission sei ein von politischen Ernennungen beeinflusstes Gremium gewesen. Der Erzbischof von Owerri forderte eine Verfassungsänderung, „um die Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit der Wahlkommission zu stärken und sie vor politischer Manipulation zu schützen.“

Es brauche „grundlegende Reformen, um die soziale Stabilität zu bewahren“. Der Vorsitzende der Bsichofskonferenz warnte, dass „diejenigen, die versuchen, diese Veränderungen auf friedliche Weise zu behindern, gewaltsame Veränderungen unvermeidlich machen“. Der Vorsitzende der nigerianischen Bischofskonferenz  lud gläubige Laien ein, sich in der Politik zu engagieren, betonte jedoch, dass sie eine angemessene Ausbildung erhalten müssten.

Nigeria ist ein klassischer Vielvölkerstaat mit mehr als 250 ethnische Gruppen. Diese Vielfalt prägt die Gesellschaft und Politik im Land, die durch komplexe soziale Dynamiken und Spannungen geprägt ist. In Nigeria leben mehr als 232 Millionen Menschen. Die katholische Bischofskonferenz dort ist die größte Afrikas.

(fides - sst) 

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16. September 2025, 10:39