Myanmar: Bischof besorgt über zunehmende Gewalt an Zivilisten
Myanmar leidet schwer unter den anhaltenden Konflikten verschiedener Gruppen – meist lokale Milizen, die gegründet wurden, um Dorfgemeinschaften oder städtische Bezirke gegen die Militärgewalt infolge des Putsches vom 1. Februar 2021 zu verteidigen. Zuletzt hatte die Militärjunta ihre Angriffe gegen die ethnische Arakan-Armee verstärkt, die den größten Teil des Bundesstaates Rakhine im Westen des Landes kontrolliert – einschließlich 14 von 17 Gemeinden.
Bischof Peter Tin Wai äußerte zeigte sich sehr besorgt über die steigende Zahl ziviler Opfer und das Leid der Bevölkerung, das durch Vertreibung, Hunger und Zwangsrekrutierungen infolge der eskalierenden Kämpfe zwischen der Militärjunta und den Rebellen verursacht wird. Beide Seiten hätten laut Wai die Wehrpflicht wieder eingeführt und rekrutierten junge Menschen, die oft ins Ausland fliehen müssten. Menschenrechtsorganisationen, darunter UNICEF, äußerten nach den Angriffen tiefe Besorgnis und bezeichneten die Situation als Teil eines „zunehmend verheerenden Gewaltmusters in Rakhine, bei dem Kinder und Familien den höchsten Preis zahlen.“
Suche nach Sicherheit
„Die Arakan-Armee kontrolliert den größten Teil des Bundesstaates. In diesen Gebieten sind Kommunikationswege abgeschnitten, das Bildungssystem befindet sich in der Krise, und die Menschen kämpfen ums Überleben“, so Wai. Laut UN-Daten sind in Myanmar über 3,5 Millionen Menschen innerhalb des Landes vertrieben worden, davon mehr als 500.000 allein in Rakhine. Gut die Hälfte der rund 30.000 Katholiken lebt in den von Rebellen kontrollierten Gebieten.
„Flüchtlinge kommen nach Pyay oder verlassen den Bundesstaat in Richtung Yangon auf der Suche nach Sicherheit“, sagte Wai und betonte, dass die Bevölkerung Rakhines unter Nahrungsmangel, fehlender Bildung und unzureichender medizinischer Versorgung leidet. „Die Priester kämpfen darum, den Alltag zu bewältigen und materiell über die Runden zu kommen. Gleichzeitig bemühen sie sich, Sakramente zu feiern und die Kirchen trotz der schwierigen Situation offen zu halten“, erklärte Wai.
(fides/uca news - lyk)
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