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Christliche Gemeinschaft protestiert gegen Gewalt Christliche Gemeinschaft protestiert gegen Gewalt  (ANSA)

Katholik in Pakistan getötet: „Er wurde wegen seines Kreuzes ermordet“

Der brutale Mord an einem katholischen Pilger in Pakistan hat erneut die Gefährdung religiöser Minderheiten in dem südasiatischen Land in den Fokus der Weltöffentlichkeit gerückt. Der 42-jährige Afzal Masih wurde am 7. September während einer Wallfahrt im christlichen Dorf Mariamabad, Erzdiözese Lahore, von Extremisten erschossen.

Federico Piana und Mario Galgano - Vatikanstadt

„Er wurde von einigen extremistischen Jugendlichen ermordet, die, sobald sie das Kreuz an seinem Hals sahen, mit einem Gewehr auf ihn schossen. Auch sein minderjähriger Cousin wurde verletzt“, berichtet Paul Jacob Bhatti, Präsident der Vereinigung „Mission Shahbaz Bhatti“.

Zum Nachhören - die Lage in Pakistan

Bhatti ist der Bruder von Shahbaz Bhatti, dem pakistanischen Bundesminister für religiöse Minderheiten, der 2011 selbst einem Attentat zum Opfer fiel und heute von der katholischen Kirche als „Diener Gottes“ verehrt wird.

Wachsende Gefahr durch religiösen Extremismus

Paul Jacob Bhatti zeigt sich erschüttert, aber nicht überrascht. Pakistan erlebe eine besorgniserregende Radikalisierung, die nicht nur Christen treffe. „Die Bevölkerung wächst unkontrolliert, es fehlen ernsthafte und wirksame Sozialreformen, insbesondere im Bildungsbereich, und religiöse Sekten breiten sich aus“, erklärt er.

Gerade die Bildungslücke öffne Türen für gefährliche Indoktrinierung: „Viele arme Kinder werden in inoffizielle Schulen dieser Sekten gebracht. Unter dem Vorwand, ihnen Essen und Trinken zu geben, werden sie dort praktisch einer Gehirnwäsche unterzogen.“

Nach Bhattis Einschätzung sei der Staat seit Jahren nicht in der Lage, entschieden gegen diese Strukturen vorzugehen – nicht zuletzt wegen politischer Instabilität und wirtschaftlicher Schwierigkeiten.

Belastungen durch Naturkatastrophen

Hinzu kommen die Folgen der schweren Überschwemmungen im Punjab. „Ein Großteil der staatlichen Ressourcen fließt derzeit in den Wiederaufbau. Es fehlen die menschlichen und finanziellen Mittel für tiefgreifende Reformen – darunter auch für eine bürgerliche und soziale Bildung, die Respekt vor der Menschenwürde und Religionsfreiheit fördert“, so Bhatti.

Hoffnung auf Veränderung

Unmittelbar nach dem Mord an Afzal Masih hat die pakistanische Regierung zwar Maßnahmen ergriffen. Doch Bhatti ist realistisch: „Diese werden erst in einiger Zeit Früchte tragen. Aber das Ziel bleibt ein Pakistan, in dem alle ohne Probleme leben können.“

(vatican news)

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15. September 2025, 10:59