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Protestkundgebung vor einer Polizeistation in Manila Protestkundgebung vor einer Polizeistation in Manila  (ANSA)

Philippinen: Bischöfe unterstützen massive Anti-Korruptions-Proteste

In den vergangenen Tagen haben über 100.000 Menschen in Manila gegen Korruption demonstriert, während auch in anderen Städten der Philippinen Proteste stattfanden. Prominente katholische Vertreter und Institutionen standen an vorderster Front dieser Bewegung, die sich gegen die Veruntreuung von Geldern richtet, die eigentlich für den Klimaschutz und die Prävention von Naturkatastrophen bestimmt waren.

Bischof Colin Bagaforo von Kidapawan, der an der Demonstration teilnahm, erklärte gegenüber Fides, dass die Kampagne „nicht politisch“ sei, sondern „eine moralische Frage“ betreffe. Die Präsenz der Kirche sei auf den „moralischen und spirituellen Wert des Protests“ zurückzuführen, der zur „Bekehrung des Herzens“ aufrufe.

Korruption schädigt die Zukunft des Landes

Als Symbole der Proteste dienten ein Krokodil und ein weißes Band. „Das Krokodil“, so Bischof Bagaforo, „ist ein Tier, das alles verschlingt, sogar seine eigenen Kinder. In diesem Fall sind die Krokodile die Politiker und Geschäftsleute, die die Zukunft der jungen Filipinos verschlingen.“ Das weiße Band symbolisiere hingegen „die Dringlichkeit von Transparenz, Reinheit und auch Hoffnung für eine bessere Zukunft“.

Die Forderungen der Bewegung sind klar: die Einsetzung einer Untersuchungskommission mit vollen Befugnissen; die Offenlegung und Veröffentlichung der Einkommen von Parlamentariern und die Abschaffung des sogenannten „Pork Barrel“, staatlicher Zuwendungen, die als Hauptquelle für Korruption gelten. „Die Gesellschaft hat ein Signal an die Politiker gesendet“, sagte Bagaforo. „Die Machthaber müssen sich daran erinnern, dass sie Diener des Volkes und des Gemeinwohls sind.“

Kardinäle an vorderster Front

Auch andere hochrangige Kirchenführer erhoben ihre Stimmen gegen die Korruption. Kardinal Pablo Virgilio David war mit dem Bischofsstab an der Spitze einer riesigen Demo gegen Korruption in Manila. Kardinal Luis Antonio Tagle, aktuell in Manila, erinnerte in einer Predigt daran, dass Regierungsbeamte „nicht Eigentümer des Reichtums der Nation, sondern Verwalter sind, die öffentliche Gelder ehrlich und verantwortungsvoll verwalten müssen“. Kardinal José Advincula von Manila beschrieb Korruption als „eine konkrete Form des Bösen“. Erzbischof Socrates Villegas von Lingayen-Dagupan mahnte, dass „allein die Empörung nicht ausreicht, um Korruption auszurotten“. Er hoffe auf „eine echte Veränderung im Herzen eines jeden von uns“.

Bischof Gerardo Aliminaza von San Carlos betonte in einem Hirtenbrief, dass der Kampf gegen Korruption über einmalige Proteste hinausgehen müsse und „ein tiefes und dauerhaftes Engagement für Gerechtigkeit und Rechenschaftspflicht“ erfordere.

(fides - mg)

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24. September 2025, 11:52