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Eine Migrantin protestiert in den USA Eine Migrantin protestiert in den USA 

Taiwan: 8.000 Teilnehmer bei Kirchentreffen zum Thema Migration

Das Treffen am 21. September definierte die Bischofskonferenz von Taiwan bewusst als „nicht isolierte“ Veranstaltung. Es ging um Leitlinien für einen Seelsorgeplan für Arbeitsmigranten und Migranten. In der „Taoyuan Arena" in der Diözese Hsinchu versammelten sich mehr als 8.000 Menschen.

Darunter waren (Erz)bischöfe, etwa 400 Priester, Ordensleute, Mitglieder kirchlicher Gemeinschaften und Tausende von Migranten, vor allem aus Vietnam, Indonesien, Thailand und den Philippinen.

Taiwan, als eines der reichsten Länder der Welt, bietet vielen Immigranten die Aussicht auf Arbeit und Wohlstand. Sie kommen oft aus den Nachbarländern des Inselstaats.
Diese Menschen in der Seelsorge nicht aus dem Blick zu verlieren und Leitlinien für auf sie zugeschnittene Angebote zu entwickeln, war das Ziel des Treffens der regionalen Bischofskonferenz.

Darüber hinaus sollte „die unermüdliche Sorge und Dankbarkeit der örtlichen kirchlichen Gemeinschaft für die Brüder und Schwestern, die nach Taiwan zur Arbeit gekommen sind, sichtbar und neu belebt werden.“ Als Teil des „Heiligen Jahrs der Hoffnung“ kamen zu dem bewusst von der Bischofskonferenz geplanten öffentlichen Ereignis mehr als 8.000 Menschen, darunter Tausende Arbeitsmigranten aus Vietnam, Indonesien, Thailand und den Philippinen.

„Der Herr befiehlt selbst seinem Volk, den Fremden aufzunehmen und für ihn zu sorgen“

Migranten nicht als Problem betrachten

In einer von Prälat Erwin Balagapo, Untersekretär des Dikasteriums für die Evangelisierung, vorgetragenen Botschaft von Kardinal Luis Antonio Tagle hieß es,  die Migrantenseelsorge sei „in der Heiligen Schrift selbst verwurzelt“. Im Alten Testament „befiehlt der Herr selbst seinem Volk, den Fremden aufzunehmen und für ihn zu sorgen“, und in den Evangelien zeige Christus „nicht nur Mitgefühl für sie, sondern identifiziert sich sogar mit ihnen. Für Migranten zu sorgen ist daher eine heilige Pflicht, eine Mission, die Segen herabruft.“ Deshalb dürften Migranten „niemals als Problem betrachtet werden, sondern als Menschen, die das lebendige Antlitz Christi tragen.“

„Migranten aufzunehmen heißt, Christus aufzunehmen; die Würde der Arbeiter zu verteidigen heißt, den Herrn selbst zu verteidigen“

Jeder Fremde ist Begegnung mit Christus

Balagapo überbrachte Segenswünsche von Papst Leo XIV. und erinnerte in seiner Predigt daran, dass Christus selbst gemeinsam mit Maria und Josef Migrant in Ägypten war. Und da Christus selbst sich „mit dem Migranten und dem Fremden identifiziert“, „ist jeder Fremde, der an unsere Tür klopft, eine Gelegenheit zur Begegnung mit Jesus Christus, der sich mit den aufgenommenen und abgelehnten Fremden aller Zeiten identifiziert“. Deshalb sei die Migrantenseelsorge „keine optionale Wohltätigkeit, sondern gehört zum Herzen des Evangeliums. Denn Migranten aufzunehmen heißt, Christus aufzunehmen; die Würde der Arbeiter zu verteidigen heißt, den Herrn selbst zu verteidigen.“

Taiwan gilt seit Chinas „Ein-China-Politik“ als chinesische Republik; nur wenige Staaten, darunter der Heilige Stuhl, erkennen den Inselstaat als eigenständig an. Den Bemühungen um eine Unabhängigkeit Taiwans entgegnet China fortwährend mit Drohungen, das Land, wenn nötig auch mit militärischer Gewalt, unter seine Kontrolle zu bringen.

(fides - lyk)

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24. September 2025, 16:06