Suche

 Eine Frau beobachtet, wie vertriebene Palästinenser nach Süden ziehen. Eine Frau beobachtet, wie vertriebene Palästinenser nach Süden ziehen.  (MAHMOUD ISSA)

UN/Gaza: Unabhängiger Bericht sieht Völkermord in Gaza

Vor dem Hintergrund des Krieges in Gaza hat eine unabhängige Kommission des UN-Menschenrechtsrats ihren Bericht zur Lage vor Ort veröffentlicht. Wie bereits zahlreiche Menschenrechtsorganisationen kommt auch sie zu dem Schluss, dass im Gazastreifen ein Völkermord stattfinde.

Anfang der Woche begann Israel eine große Bodenoffensive in Gaza-Stadt – ein Vorgehen, das international scharf kritisiert wurde. Hilfsorganisationen fordern seit Monaten ein Ende der Angriffe und werfen Israel Völkermord vor.

Dieser Vorwurf wird nun durch einen am Dienstag veröffentlichten Bericht der unabhängigen UN-Untersuchungskommission gestützt. Darin heißt es, Israel begehe Völkermord an der palästinensischen Bevölkerung.

„Es ist keine Zeit mehr für Ausreden: Angesichts der wachsenden Beweislage für Israels Völkermord kann die internationale Gemeinschaft nicht mehr behaupten, sie habe es nicht gewusst“

Handlungsdruck auf die internationale Gemeinschaft

Die Generalsekretärin von Amnesty International, Agnès Callamard, begrüßte die Veröffentlichung: „Während die israelischen Behörden und Streitkräfte ihre brutale Zerstörungskampagne, insbesondere in Gaza-Stadt, intensivieren, liefert der Bericht eine weitere Bestätigung dessen, was Amnesty International und andere Organisationen seit Monaten erklären: Die israelischen Behörden und Streitkräfte haben Völkermord an der palästinensischen Bevölkerung Gazas begangen und begehen ihn weiterhin.“ Sie forderte entschlossenes Handeln: „Es ist keine Zeit mehr für Ausreden: Angesichts der wachsenden Beweislage für Israels Völkermord kann die internationale Gemeinschaft nicht mehr behaupten, sie habe es nicht gewusst.“

Mehr als 20 Hilfsorganisationen, darunter Save the Children, Oxfam, Ärzte ohne Grenzen und Handicap International, rufen die Staatengemeinschaft zu verstärkten Bemühungen für ein Ende des Krieges auf. In einer gemeinsamen Erklärung heißt es: „Regierungen müssen handeln, um die Auslöschung des Lebens im Gazastreifen zu verhindern und die Gewalt und Besatzung zu beenden.“

Anlässlich der 80. UN-Generalversammlung vom 23. bis 29. September in New York kündigten mehrere Staaten, darunter Frankreich, Großbritannien und Kanada, an, Palästina offiziell als Staat anzuerkennen.

(sir/kna - lyk)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

17. September 2025, 12:03