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Der orthodoxe Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., vor seiner Begegnung mit Trump in Washington Der orthodoxe Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., vor seiner Begegnung mit Trump in Washington 

USA: Patriarch Bartholomaios I. sprach mit Donald Trump

Themen der privaten Unterredung am 15. September im Weißen Haus seien der Krieg in der Ukraine, die Christen im Nahen Osten und in der Türkei sowie eine geplante Reise von Papst Leo XIV. in die Türkei gewesen, teilte das Ökumenische Patriarchat im Anschluss mit.

Das Gespräch im Oval Office sei sehr herzlich gewesen und habe mehr als eine halbe Stunde gedauert. Präsident Trump habe „großes Interesse“ am Wirken des Ökumenischen Patriarchates sowie am Leben der Christen in der Türkei bekundet. Auch US-Vizepräsident JD Vance, der römisch-katholischer Christ ist, habe „großes Interesse an dem Treffen“ gezeigt.

Lob für Friedensinitiativen

Bei der Unterredung habe der Ökumenische Patriarch US-Präsident Donald Trump „zu seinen Initiativen und allgemeinen Bemühungen um die Herstellung des Friedens in der Welt und insbesondere in der Ukraine gratuliert“. Auch sei es bei dem Gespräch um die Lage der Christen im Nahen Osten gegangen, geht aus der Pressemitteilung des Patriarchates weiter hervor. Erwähnt worden sei zudem ein möglicher Besuch des Papstes in der Türkei anlässlich des 1700-Jahr-Gedenkens des Ökumenischen Konzils von Nicäa. Eine solche Reise wurde von Vatikanseite allerdings noch nicht offiziell bestätigt.

Beileid zum Tod von Charlie Kirk

Der Patriarch habe US-Präsident Trump außerdem sein Beileid zum Tod seines Freundes und Mitarbeiters Charlie Kirk bekundet, teilte das Patriarchat mit. Der bekannte Podcaster und Trump-Unterstützer war in der vergangenen Woche bei einem öffentlichen Auftritt in Utah ermordet worden. Begleitet wurde Bartholomäus ins Oval Office von den griechisch-orthodoxen Kirchenvertretern in den USA. Von Trumps Seite seien neben Vizepräsident Vance auch Reince Priebus, Mitglied des Beratungsausschusses des Präsidenten für Nachrichtendienste, und Michael Kratsios, Wissenschaftsberater des Präsidenten, anwesend gewesen.

Bedrängte Christen

Vor Pressevertretern bezeichnete Patriarch Bartholomaios das Gespräch im Weißen Haus im Anschluss als „aufrichtig“ und nannte weitere Details. „Wir haben über Themen gesprochen, die uns beim Ökumenischen Patriarchat betreffen, über die wenigen in der Türkei verbliebenen Christen, die Schwierigkeiten, mit denen sie konfrontiert sind, die Verfolgungen, aber auch über die Tatsache, dass wir trotz alledem überleben und unsere Mission fortsetzen“, führte er aus. „Wir haben auch über die Tragödie des ukrainischen Volkes gesprochen, über den Holodomor, über die Unterdrückung, die es erlitten hat, über den aktuellen Krieg Russlands, über die Tausenden von Opfern, die Zerstörung, die entführten Kinder, über all diese tragischen Ereignisse, die das Gewissen der Menschheit verletzen“, wird der Ökumenische Patriarch von der italienischen katholischen Agentur „Sir" zitiert.

Anlass der Reise ist Auszeichnung 

Zur Lage der Christen in Nahost sei die gemeinsame Befürchtung geäußert worden, „dass es eines Tages keine Christen mehr an den heiligen Stätten geben wird, wenn sich dieser Trend fortsetzt“, referierte Bartholomaios. Der Patriarch habe den US-Präsidenten zudem auf die unbefristete Schließung der Theologischen Schule von Halki aufmerksam gemacht. Beide hätten die Hoffnung geäußert, dass „der mit der derzeitigen Regierung aufgenommene Dialog zu einem positiven Ergebnis führen wird“.

Anlass der USA-Reise von Bartholomaios ist die Verleihung des renommierten, international anerkannten „Templeton-Preises“ durch die John Templeton Foundation an den Ökumenischen Patriarchen am 24. September in New York.

(pm patriarchat/sir – pr)

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16. September 2025, 14:15