Klimaaktivisten rufen zu gemeinsamen ökologischen Handeln auf Klimaaktivisten rufen zu gemeinsamen ökologischen Handeln auf  (AFP or licensors)

Afrika: Junge Katholiken fordern Einheit beim Klimaschutz

Junge katholische Klimaaktivisten haben in der Erzdiözese Nairobi die Entscheidungsträger des afrikanischen Kontinents zum gemeinsamen ökologischen Handeln aufgerufen. Sie betonten die Notwendigkeit, einen echten panafrikanischen Geist zu pflegen und Lösungen für die Herausforderungen des Klimawandels zu entwickeln.

Die Anliegen umfassten die Mitsprache lokaler Gemeinschaften an politischen Entscheidungen, die Abkehr von ökologischer Ausbeutung ausgelöst durch kapitalistische Gier sowie ein einheitliches ökologisches Bewusstsein der afrikanischen Länder.

„Ich kann erfreut sagen, dass Afrika versucht hat, eine gemeinsame Position zu entwickeln. Aber sobald wir an vorderster Front stehen, stellen wir oft fest, dass wir gespalten sind“

Einheit statt Spaltung

Michael Kakande, Umweltaktivist aus Uganda und Vorsitzender von Resilient40, einer in Uganda ansässigen Organisation, die junge Menschen befähigt, Klimagerechtigkeit und ökologische Verantwortung einzufordern, beklagte, dass die afrikanische Stimme im globalen Diskurs oft untergehe. Den Grund dafür formulierte er so: „Ich kann erfreut sagen, dass Afrika versucht hat, eine gemeinsame Position zu entwickeln. Aber sobald wir an vorderster Front stehen, stellen wir oft fest, dass wir gespalten sind.“

Die einzelnen Staaten seien sich zu Fragen nach einer klimafreundlichen Politik uneins. „In unseren Ländern wirken viele Kräfte – einige wollen fossile Brennstoffe ausbeuten, andere drängen auf den Ausstieg aus ihnen“, sagte er. Er forderte eine gemeinsame Stimme Afrikas während der Klimaverhandlungen.

Symbiose aus dem Gleichgewicht

Die kenianische Aktivistin Gloria Munyiva Wambua, Vorsitzende des Jugendnetzwerks für interreligiöse Brüderlichkeit (YOUNIB), bedauerte die Abkehr eines symbiotischen Lebensmodells. „Es war ein einfacherer Weg, mit der Natur zu leben. Aber dann kam die kapitalistische Denkweise, und nun fällen wir Bäume für den Profit. Das ist nicht richtig“, sagte Wambua.

„Bevor unsere Führungskräfte Entscheidungen treffen, bevor sie Richtlinien oder Verhandlungen aufsetzen, lasst uns zuerst die lokalen Gemeinschaften konsultieren. Lasst uns sie verstehen. Lasst uns mit ihrem Wissen im Hinterkopf handeln“

Lokale Anliegen verstehen

Flavian Wanzala, eine Aktivistin der Bewegung „Fossil Free“, forderte die politischen Entscheidungsträger des Kontinents auf, vor umweltpolitischen Beschlüssen auch die indigenen Gemeinschaften zu konsultieren. „Bevor unsere Führungskräfte Entscheidungen treffen, bevor sie Richtlinien oder Verhandlungen aufsetzen, lasst uns zuerst die lokalen Gemeinschaften konsultieren. Lasst uns sie verstehen. Lasst uns mit ihrem Wissen im Hinterkopf handeln“, sagte sie.

„Jede Handlung zählt. Kleine Handlungen zählen. Sprecht und handelt, wenn ihr könnt, denn wir alle sind Führungskräfte“

Zum Handeln ermächtigt

Dennoch sei laut Kakande auch jeder im Kleinen ermächtigt zu handeln. „Wenn ihr die Gelegenheit habt, zu handeln – handelt. Wenn ihr die Gelegenheit habt, eine Geschichte zu erzählen – erzählt sie. Jede Handlung zählt. Kleine Handlungen zählen. Sprecht und handelt, wenn ihr könnt, denn wir alle sind Führungskräfte.“ Er ermutigte dazu, dass trotz großer Hürden und Schwierigkeiten jeder „einfache Mensch“ einen Einfluss auf Afrika haben könnte. „Lasst mich euch daran erinnern: Wir alle sind Führungskräfte. Immer wenn wir die Gelegenheit haben, unsere Stimme zu erheben, sollten wir das tun“, so der Aktivist.

Hintergrund

Der COP30 (30. Konferenz der Vertragsparteien der UN-Klimarahmenkonvention) findet vom 10. bis 21. November 2025 in Belém, Brasilien statt und versammelt Teilnehmende aus über 190 Staaten sowie Experten und Expertinnen, Zivilgesellschaft und Wirtschaft, um gemeinsame Klimaziele zu verhandeln. Im Zentrum stehen Themen wie Klimageld (Climate Finance), Emissionsreduktion, Anpassung an den Klimawandel sowie gerechter Wandel (Just Transition).

(aciafrica - lyk)

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03. Oktober 2025, 13:14