Konzertierte Aktion gegen Drogenbosse in Rio de Janeiro: Mindestens 64 Tote Konzertierte Aktion gegen Drogenbosse in Rio de Janeiro: Mindestens 64 Tote  (AFP or licensors)

Brasilien: Kardinal mahnt nach Polizeiaktion mit 64 Toten in Rio zu Frieden

Nach der Welle tödlicher Gewalt in Rio de Janeiro hat Kardinal Orani João Tempesta zu Versöhnung und Gebet aufgerufen. In einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung reagierte der Erzbischof der brasilianischen Stadt auf eine groß angelegte Polizeioperation gegen eine Drogenbande, bei der mindestens 64 Menschen getötet und 80 Verdächtige festgenommen wurden.

Kardinal Tempesta zeigte sich tief betroffen. „Als Hirte dieser Kirche kann ich nicht umhin, meinen Schmerz über so viel Leid auszudrücken und zu bekräftigen, dass das Leben und die menschliche Würde absolute Werte sind“, erklärte er. Als „eine heilige Gabe Gottes“ müsse das Leben „immer verteidigt und bewahrt werden“. Er bat um Gebet für die Toten und ihre Familien.

Zugleich rief der Kardinal die Gläubigen dazu auf, sich für Frieden und Versöhnung einzusetzen: „Wir sind berufen, das Böse mit Gutem zu überwinden, den Hass, die Rachsucht und die Gleichgültigkeit zu überwinden, die das soziale Gefüge zerreißen.“

Ziel: Drogenbande zerschlagen

Die Polizeiaktion in den Favelas Alemão und Penha im Norden Rios galt Mitgliedern der Drogenorganisation Comando Vermelho („rotes Kommando“). Nach Angaben der Zivilpolizei kamen bei den Gefechten vier Beamte ums Leben. Neun weitere Menschen wurden verletzt, darunter drei Bewohner und sechs Sicherheitskräfte. Unter den Toten befanden sich auch führende Mitglieder der Drogenbande aus anderen Bundesstaaten, die sich in Rio versteckt hatten.

An der Aktion beteiligten sich rund 2.500 Sicherheitskräfte, darunter Militär- und Zivilpolizisten. Laut brasilianischen Medien war der Einsatz das Ergebnis einjähriger Ermittlungen, an denen auch die Staatsanwaltschaft beteiligt war. Ziel war es, die Führungsebene der kriminellen Organisation zu zerschlagen.

„Rio de Janeiro hat eine Berufung zur Freude und Gastfreundschaft“

„Rio de Janeiro hat eine Berufung zur Freude und Gastfreundschaft“, betonte Kardinal Tempesta und lenkte den Blick auf die Zukunft: „Mit Glauben und Ausdauer wollen wir unserer Stadt den Glanz des Friedens und die Kraft der Geschwisterlichkeit zurückgeben.“

(vatican news - gs)

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29. Oktober 2025, 12:47