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Absperrungen durch die Polizei nach dem Angriff am Donnerstag Absperrungen durch die Polizei nach dem Angriff am Donnerstag  (AFP or licensors)

Großbritannien: „Nur Liebe kann Hass überwinden“

Nach einem Angriff auf eine Synagoge bei Manchester haben britische Kirchenvertreter der jüdischen Gemeinschaft ihre Solidarität bekundet und Gewalt verurteilt.

Der englische Kardinal Vincent Nichols rief nach dem tödlichen Anschlag zu Solidarität mit den Juden in Großbritannien auf. Die „unmenschliche“ Tat sei „Ausdruck eines absoluten Hasses, der in diesem Land nicht toleriert werden darf“, mahnte der katholische Erzbischof von Westminister. „Dass ein solcher Anschlag gegen die jüdische Gemeinde und ausgerechnet zu Jom Kippur verübt wurde, erschüttert mich zutiefst“, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz-Vorsitzende. Nichols betonte die enge Verbindung von Christen und Juden im Glauben und sicherte der jüdischen Gemeinde seine Gebete zu.

Hass kann niemals Hass besiegen

„Meine Gedanken und Gebete sind bei allen Betroffenen – den Opfern, ihren Familien und der gesamten jüdischen Gemeinde, zitiert das Portal Church Times den anglikanischen Bischof von Manchester, David Walker. „Hass kann Hass niemals besiegen, nur Liebe kann Hass überwinden. Heute stehen wir in Solidarität mit unseren jüdischen Nachbarn und bekräftigen unser gemeinsames Engagement für Frieden und Sicherheit für alle“, so der Bischof. „Solche Gewalttaten haben in unseren Gemeinden keinen Platz.“

Ähnlich äußerte sich die Moderatorin der Generalversammlung der Kirche von Schottland, Rosie Frew. Ihre Kirche sei „zutiefst betrübt und solidarisch mit unseren jüdischen Nachbarn nach dem abscheulichen Angriff auf die jüdische Gemeinde in Manchester“. Es sei „besonders schmerzlich“, dass die Gewalt am jüdischen Feiertag Jom Kippur stattgefunden habe, sagte sie.

Tiefes Mitgefühl

Auch der Erzbischof von York und Primas von England, Stephen Cottrell, zeigte sich „sehr schockiert“ über den Angriff und sprach der jüdischen Gemeinde und allen Betroffenen sein „tiefstes Mitgefühl“ aus. Er veröffentlichte ein Gebet, das die Church of England als Reaktion auf den Angriff herausgab. Er bete für ein Zusammenleben aller „in Harmonie und Respekt“, so Erzbischof Cottrell.

Der emeritierte Rabbiner der Maidenhead Synagoge, Jonathan Romain, erklärte laut Medienberichten, dass die Spannungen aufgrund des Krieges in Gaza „auf Großbritannien übergegriffen“ hätten. „In den letzten zwei Jahren haben wir verzweifelt versucht, sicherzustellen, dass das, was im Nahen Osten vor sich geht, nicht hierher importiert wird. Dies hat gezeigt, dass unsere schlimmsten Befürchtungen wahr geworden sind“, sagte er.

Für die Konferenz Europäischer Rabbiner sagte deren Präsident, Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt: „Es muss mehr getan werden, um mörderische Ideologien auszumerzen. Regierungen weltweit sollten uns die immer gleichen Bekenntnisse zum Kampf gegen Antisemitismus ersparen und stattdessen endlich dafür sorgen, dass Juden sicher sind.“

Attacke am Jom Kippur

Bei dem bewaffneten Angriff auf eine Synagoge in Manchesters Vorort Crumpsall bei Manchester waren am Donnerstag mindestens zwei Menschen getötet und mehrere weitere schwer verletzt worden. Der mutmaßliche Täter wurde von der Polizei erschossen, die am Abend von einer Terrortat sprach. Nach Behördenangaben fuhr der Angreifer zunächst mit dem Auto in eine Menschenmenge vor der Synagoge und griff danach mit einem Messer an.

Die Polizei berichtete, bei dem Angreifer handele es sich vermutlich um einen 35 Jahre alten britischen Staatsbürger mit syrischen Wurzeln. Außerdem habe man drei Menschen wegen des Verdachts der Durchführung, Vorbereitung und Anstiftung zu terroristischen Handlungen festgenommen.

(church times/the press/kap – pr)
 

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03. Oktober 2025, 10:22