Nach Zusammenstößen in Peru: Kardinal ruft zu Wandel auf
Während einer nächtlichen Gebetswache zum Monat des „Herrn der Wunder“ rief der Kardinal aus: „Wir trauern“, und fügte hinzu, dass ein friedlicher Wandel ohne Gewalt unerlässlich sei, „indem man die Liebesfähigkeit eines jungen Menschen entwickelt, wenn er sich von guten Anliegen inspirieren lässt“. Gewalt, so Kardinal Carlos Castillo Mattasoglio, sei „keine Lösung“: „Dies ist ein Appell an alle Gewalttätigen auf beiden Seiten, die in diesen Tagen schwerwiegende Taten begangen haben.“
Es sei daher dringend notwendig, „die Herzen der Peruaner zu verwandeln, um Verständnis, Gerechtigkeit und Anerkennung für die berechtigten Forderungen der ärmsten und schutzlosesten Menschen zu schaffen“, unterstrich Limas Erzbischof.
Traurige Bilanz
Die Bilanz des Streiks am 15. Oktober, zu dem viele soziale Organisationen und Jugendliche der sogenannten „Generation Z“ aufgerufen hatten, ist schwerwiegend: Ein 32-jähriger Mann, Eduardo Ruiz Sanz, wurde durch einen Schuss in die Brust getötet, mit ziemlicher Sicherheit durch einen Polizisten, während ein weiterer 28-Jähriger im Koma liegt. Außerdem hinterließen die Ausschreitungen laut Angaben des Büros des Bürgerbeauftragten 102 Verletzte (24 Zivilisten und 78 Polizisten); wobei einigen inoffiziellen Quellen die Bilanz 170 übersteige und auch einen Journalisten der AFP umfasse.
Die Demonstrationen wurden gegen die zunehmende Unsicherheit und gegen den neuen Präsidenten José Jerí ausgerufen, der vor einer Woche die Nachfolge von Dina Boluarte angetreten hat, die vom Kongress, dessen Vorsitzender bisher Jerí selbst war, wegen moralischer Unwürdigkeit angeklagt wurde. Die Ereignisse betten sich ein in ein Klima zunehmender Entfremdung und Misstrauen zwischen der Bevölkerung und der politischen Klasse, die als eine der korruptesten der Welt gilt. Am vergangenen Sonntag appellierte Papst Leo XIV., dass Peru „den Weg der Versöhnung, des Dialogs und der nationalen Einheit fortsetzen möge”.
(sir - cs)
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