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Archivbild: Erzbischof José Rafael Quirós zu Besuch bei den Mutter Teresa-Schwestern Archivbild: Erzbischof José Rafael Quirós zu Besuch bei den Mutter Teresa-Schwestern 

Costa Rica: Präsident wettert gegen Erzbischof

In Costa Rica ist ein offener Konflikt zwischen der Regierung und der katholischen Kirche entbrannt. Präsident Rodrigo Chaves beschuldigte am Mittwoch (Ortszeit) den Erzbischof der Hauptstadt San José, José Rafael Quirós, öffentlich, für eine Medienkampagne gegen seine Regierung verantwortlich zu sein.

Chaves sparte nicht mit scharfer Kritik: „Danke, Monsignore Quirós, für diese Beiträge, mit denen Sie mich jeden Tag angreifen. Ich spreche nicht von der katholischen Kirche, sondern von Monsignore Quirós und den Rundfunksendern, die er kontrolliert.“ Er fügte hinzu, er respektiere alle Katholiken, leider gebe es aber „überall Menschen wie Monsignore Quirós“.

Erzbischof weist Vorwürfe zurück

Der angegriffene Erzbischof Quirós reagierte kurz darauf mit einer Pressemitteilung, in der er die Vorwürfe zurückwies. Er versicherte, die Kirche werde sich nicht an „persönlichen Diskreditierungen“ beteiligen. Stattdessen wolle er besonnen reagieren und zu einem verantwortungsvollen Dialog beitragen.

Die Konfrontation fällt in eine Zeit hitziger Debatten über die Vergabe und Versteigerung von Lizenzen für Radio- und TV-Stationen, von denen auch kirchliche Anbieter betroffen sind.

Streit um Frequenzen und Gemeinwohl

Zuvor hatte die Bischofskonferenz des Landes Bedenken gegen die von der zuständigen Behörde festgelegten Beträge für die Vergabe der Radiofrequenzen geäußert. Hinzu kommt laut einem Bericht der Zeitung „La Nación“, dass mehrere kirchliche Medien von der Auktion ausgeschlossen wurden. Davon betroffen sind unter anderem Radio Fides und San José TV, die beide vom Erzbistum San José betrieben werden.

Erzbischof Quirós kündigte an, dass die Kirche ihre Bedenken weiterhin zum Ausdruck bringen werde. In Angelegenheiten von nationalem Interesse werde man auch in Zukunft „respektvoll und entschlossen“ auf die Interessen des Gemeinwohls hinweisen. Der Konflikt deutet auf eine tiefere Auseinandersetzung über die Rolle der kirchlichen Medienlandschaft und deren Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung in Costa Rica hin.

(kna - mg)

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27. November 2025, 10:24