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Wiederaufbau nach dem Unwetter auf Kuba Wiederaufbau nach dem Unwetter auf Kuba  (AFP or licensors)

Kirche auf Kuba alarmiert: Nach Hurrikan Melissa fehlt es an allem

Die katholische Kirche auf Kuba bewertet die Auswirkungen des jüngsten Hurrikans Melissa als dramatisch. Das Land leidet unter extremer Armut und einem Mangel an elementaren Gütern.

Erzbischof Dionisio García Ibanez aus Santiago de Cuba beschreibt die Lage in drastischen Worten: Das Volk durchlebe Zeiten von Armut, Mangel und Elend; es fehle „einfach an allem, von Medikamenten bis hin zu Lebensmitteln“, zitiert ihn das regierungskritische Portal „Diario de Cuba“. Die Kirche versuche, Ressourcen bestmöglich an die Bedürftigsten zu verteilen, doch im Grunde seien alle bedürftig.

„Was wir brauchen, ist so viel, dass es nicht zu beziffern ist“, so der Erzbischof.

USA kündigen Soforthilfe an

Angesichts der Notlage kündigten die Vereinigten Staaten zuletzt drei Millionen Dollar Soforthilfe an. Das US-Außenministerium erklärte, die Regierung zeige sich „solidarisch mit dem mutigen kubanischen Volk“ und werde „weiter für die Befriedigung der Grundbedürfnisse kämpfen.“ Die USA seien „bereit, sofortige humanitäre Hilfe zu leisten, sowohl direkt als auch über lokale Partner, die diese Hilfe auf die effektivste Weise zu den Bedürftigen bringen können.“

Nach dem Hurrikan Melissa auf Kuba: Wiederaufbau im Gang
Nach dem Hurrikan Melissa auf Kuba: Wiederaufbau im Gang   (AFP or licensors)

Die Gewährung von Hilfen ist ein politisch sensibles Thema: Die Regierung in Havanna macht seit Jahrzehnten das US-Handelsembargo für die chronische Versorgungskrise im Land verantwortlich. Die USA betonen jedoch, dass humanitäre Hilfe, Grundnahrungsmittel oder lebensnotwendige Medikamente von diesen Sanktionen nicht betroffen seien. Tatsächlich stiegen die kubanischen Lebensmittelimporte aus den USA zuletzt deutlich an.

Armut verhindert Vorsorge

Die dramatische Versorgungslage war bereits vor dem Hurrikan verheerend, wie der aus Belgien stammende Missionspriester P. Sebastian Dumont kürzlich bei einer Vortragsreihe in Österreich berichtete.

Viele Kubaner hätten gar keine Möglichkeit gehabt, rechtzeitig vor dem Sturm Vorräte anzulegen, wie von der Regierung angeordnet. Grund dafür seien die anhaltende Armut und fehlende Verfügbarkeit von Gütern. Mit einem Durchschnittslohn von sechs US-Dollar pro Monat reichten die Mittel nicht einmal für das Nötigste; auch Medikamente und Benzin seien kaum erhältlich, sagte der Ordensmann gegenüber der Nachrichtenagentur Kathpress.

(kna/kap - mg)

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18. November 2025, 12:23