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Kuba nach dem Hurrikan Melissa Kuba nach dem Hurrikan Melissa  (AFP or licensors)

Kuba: „Viele träumen nur noch davon, das Land zu verlassen“

„Viele träumen nur noch davon, das Land zu verlassen.“ Das berichtet der auf Kuba tätige Ordensmann Sebastian Dumont in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Kathpress.

„Viele unserer Nachbarn nehmen nur eine Mahlzeit täglich zu sich, damit ihre Kinder essen können“, so Dumont, der sich derzeit in Österreich aufhält. Nicht nur die Folgen des Hurrikans Melissa machten den Menschen auf Kuba zu schaffen. Zusätzlich steige auch die Inflation rasant an. Der Missionar zeigt sich besorgt: „Der durchschnittliche Monatslohn beträgt rund 3.000 Pesos, also etwa sechs Dollar. Das reicht nicht einmal für das Nötigste.“

Diese missliche finanzielle Lage wird nun zusätzlich durch eine Versorgungskrise und eine Naturkatastrophe verschärft. Die bereits bestehenden Mängel bei medizinischen Hilfsmitteln und die Versorgungsengpässe versuchten die Bewohner des sozialistischen Inselstaates mit verschiedenen Strategien zu bewältigen.

„Das reicht nicht einmal für das Nötigste.“

Für viele sei der Kontakt nach außen wichtig, sei es, um Geld von Verwandten oder Freunden zu erhalten oder um Lebensmittel über Onlinesupermärkte zu kaufen, sodass ihre Angehörigen in Kuba die Waren abholen können. Wer keine Verbindungen ins Ausland habe, sei froh, wenn er über einen Garten verfüge, um selbst angebaute Kochbananen, Mandarinen, Mangos, Ananas oder Avocados verkaufen zu können. Bei Medikamenten seien die Bewohner jedoch auf Kontakte im Ausland oder auf den informellen Sektor angewiesen. Allerdings sind Medikamente nach Angaben des Geistlichen auf dem Schwarzmarkt nur zu horrenden Preisen erhältlich.

Angesichts der schwierigen Lage in Kuba äußert sich der Ordensmann wie folgt: „Viele träumen nur noch davon, das Land zu verlassen, und zwar nicht nur in die USA. Wer spanische Vorfahren hat, bemüht sich um spanische Papiere, andere gehen nach Brasilien.“ Der Missionar des Ordens der Missionare Diener der Armen versucht jedoch, durch die Präsenz seines Ordens ein wenig Hoffnung zu verbreiten. In Zusammenarbeit mit der Diözesancaritas Cienfuegos organisiert der Orden Bildungs- und Sozialprojekte, bietet Nachhilfe, Musik- und Kunstunterricht, Schneiderei- und Alphabetisierungskurse sowie Seniorenprogramme an.

(kap/kathpress - bl)

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10. November 2025, 11:52