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Premierminister Shehbaz Sharif Premierminister Shehbaz Sharif   (ANSA)

Pakistan: vier Personen wegen Bombenanschlag verhaftet

Nach dem Anschlag von Islamabad hat Pakistans Premierminister Shehbaz Sharif im Parlament den Angriff als „schrecklichen Terrorakt“ verurteilt. Nun wurden vier Verdächtige festgenommen, während die Spannungen zwischen Pakistan und Afghanistan weiter wachsen.

Im pakistanischen Parlament erinnerte Premierminister Shehbaz Sharif nach dem Anschlag in Islamabad an die Notwendigkeit, Spannungen zu überwinden. Er betonte: „Wir wollen Frieden. Wir wollen, dass Afghanistan zustimmt und ein Partner im Frieden ist. Wir glauben, dass das, was gut für Pakistan ist, auch gut für sie ist; aber wir können keine Lügen glauben und Terroristen nicht zügeln“. Auch die Taliban-Regierung äußerte zu den jüngsten Gewalttaten „tiefe Trauer und Verurteilung“.

Festnahmen nach Anschlag in Islamabad

Pakistan hat am 14. November bekanntgegeben, vier Personen festgenommen zu haben, die im Zusammenhang mit dem Anschlag vom 11. November in Islamabad stehen. Die Explosion ereignete sich in der Nähe mehrerer Gerichtsgebäude. Eine Splittergruppe der pakistanischen Taliban, die Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP), bekannte sich zu dem Angriff.

Nach Angaben der Regierung sollen die Festgenommenen mit der TTP in Verbindung gestanden haben. In einer offiziellen Erklärung heißt es: „Das Netzwerk wurde in jeder Phase von dem in Afghanistan ansässigen Oberkommando geleitet und gesteuert“. Weiter wurde mitgeteilt, dass der mutmaßliche Anführer der Zelle sowie drei weitere Mitglieder in Haft seien. „Die Ermittlungen dauern an, und es werden weitere Enthüllungen und Festnahmen erwartet“, so die Regierung.

Der Attentäter wurde als Usman alias Qari identifiziert, ein Einwohner der afghanischen Provinz Nangarhar. Innenminister Mohsin Naqvi erklärte am 13. November vor dem Senat, dass der Täter Afghane sei. Angaben zum Ort der Festnahmen machte die Regierung nicht.

Spannungen zwischen Pakistan und Afghanistan

Das Land verzeichnet nun wieder zunehmende Gewalt. Offizielle Stellen führen dies auf bewaffnete Gruppen zurück, die angeblich auf afghanischem Boden Unterschlupf gefunden haben. Innenminister Naqvi erklärte zudem, afghanische Staatsangehörige seien auch an einem Angriff auf das Cadet College Wana, eine mit dem Militär verbundene Schule im Nordwesten Pakistans, beteiligt gewesen.

Die Vorwürfe stehen vor dem Hintergrund stark belasteter Beziehungen zwischen Islamabad und Kabul. Im vergangenen Monat kam es zu schweren grenzüberschreitenden Zusammenstößen. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden mehr als 70 Menschen getötet, darunter zahlreiche afghanische Zivilisten. Beide Länder einigten sich zwar auf einen fragilen Waffenstillstand, konnten jedoch trotz mehrerer Gesprächsrunden keine Einigung über Details erzielen. Jede Seite machte die andere für den Stillstand verantwortlich. Die jüngsten Anschläge könnten zu neuen Spannungen führen.

(uca - bl)

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15. November 2025, 11:33