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Der Blumenstrauß, den Palästinenserpräsident Abbas auf dem Grab von Franziskus niedergelegt hat (Foto © George Jaraiseh) Der Blumenstrauß, den Palästinenserpräsident Abbas auf dem Grab von Franziskus niedergelegt hat (Foto © George Jaraiseh)

Palästinenserpräsident Abbas am Grab von Papst Franziskus

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat am frühen Mittwochabend dem Grab von Papst Franziskus in der römischen Marienbasilika Santa Maria Maggiore einen Besuch abgestattet. Am Donnerstag wird Abbas in Privataudienz bei Papst Leo XIV. erwartet.

Abbas hatte vor elf Jahren im Vatikan auf Einladung von Papst Franziskus mit dem damaligen israelischen Präsidenten Shimon Peres an einem historischen Gebet in den Vatikanischen Gärten teilgenommen, bei dem ein Olivenbaum gepflanzt wurde. Auch der orthodoxe Patriarch Bartholomaios I. war damals anwesend. Den zehnten Jahrestag des Gebetes am 7. Juni 2024 begang Papst Franziskus feierlich am selben Ort.

Zuletzt war Abbas im Dezember 2024 von Papst Franziskus im Vatikan empfangen worden. Der Vorgänger von Papst Leo war am Ostermontag 2025 gestorben.

Der Palästinenserpräsident am Grab von Franziskus (Foto © George Jaraiseh)
Der Palästinenserpräsident am Grab von Franziskus (Foto © George Jaraiseh)

Zu den auf dem Vorplatz wartenden Journalisten sagte der Palästinenserpräsident: „Ich bin zu Papst Franziskus gekommen, weil ich nicht vergessen kann, was er für Palästina und das palästinensische Volk getan hat, und weil ich nicht vergessen kann, dass er Palästina anerkannt hat, ohne dass ihn jemand darum bitten musste.“

Mehrmals im Vatikan

Im Laufe der Jahre traf Abbas mehrmals mit Papst Franziskus zusammen; nach dem Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 und den darauffolgenden israelischen Angriffen auf Gaza standen beide in regelmäßigem telefonischem Kontakt.

Die letzte Audienz zwischen dem palästinensischen Präsidenten und Franziskus fand am 12. Dezember 2024 statt; dabei wurde erneut die Dringlichkeit betont, die äußerst schwere humanitäre Lage in Gaza zu lindern, ebenso wie die Notwendigkeit, die Zwei-Staaten-Lösung allein durch Dialog und Diplomatie zu erreichen.

Vor der Basilika Santa Maria Maggiore
Vor der Basilika Santa Maria Maggiore

Erstmals bei Papst Leo

Papst Leo XIV. trifft der Palästinenserpräsident am Donnerstag um 10.30 Uhr erstmals im Vatikan; im Juli hatten beide bereits telefonischen Kontakt. Damals ging es um den Krieg im Gazastreifen und die Gewalt im Westjordanland. Im Laufe des Gesprächs – so berichtete die Pressestelle des Heiligen Stuhls damals– hatte der Papst seinen Appell zur uneingeschränkten Achtung des humanitären Völkerrechts erneuert und dabei die Verpflichtung zum Schutz der Zivilbevölkerung und der Achtung heiligen Stätten sowie das Verbot der wahllosen Anwendung von Gewalt und der Zwangsumsiedlung der Bevölkerung betont. Im selben Telefongespräch erinnerte Leo XIV. auch an den zehnten Jahrestag des Abkommens zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Staat Palästina, das am 26. Juni 2015 unterzeichnet wurde und am 2. Januar 2016 in Kraft trat. Der Heilige Stuhl bemüht sich im Nahost-Konflikt schon seit Jahren für eine Zwei-Staaten-Lösung. 

Der Besuch von Mahmoud Abbas am Grab von Franziskus

(vatican news - sst) 

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05. November 2025, 17:42