Taifun auf Philippinen: Mehr als 90 Opfer - Erzbischof Uy kritisiert Korruption
In seiner Ansprache an die Gläubigen betonte der Erzbischof laut dem vatikanischen Missions-Pressedienst Fides, dass solche Katastrophen „ein Spiegelbild dessen sind, was wir für unser gemeinsames Zuhause getan oder nicht getan haben“. Und unter Hinweis auf den Korruptionsskandal, der das ganze Land erschüttert hat, fügte der Erzbischof hinzu: „Wenn öffentliche Gelder gestohlen oder missbraucht werden, geht nicht nur Geld verloren, sondern es wird auch das Vertrauen der Menschen, die Sicherheit der Familien und die Würde der Armen in Mitleidenschaft gezogen”. Korruption sei „nicht nur ein Versagen der Zivilgesellschaft, sondern eine schwere Beleidigung Gottes und der Menschheit“, bekräftigte er und erinnerte an die nie realisierten „Hochwasserschutzprojekte“, die „eine Verhöhnung der Schreie der Armen sind, die bei Katastrophen am meisten leiden“.
„Gott“, fuhr er fort, „spricht durch den Wind und das Wasser. Er ruft uns zur Umkehr und Erneuerung auf. Er lädt uns ein, unsere Verantwortung als Verwalter und nicht als Ausbeuter wiederzuentdecken“, betonte er und forderte die Gläubigen auf, „Ehrlichkeit und Verantwortung“ zu praktizieren. „Diese Überschwemmungen“, schloss er, „mögen in uns eine tiefere ökologische und moralische Bekehrung auslösen. Mögen sie uns daran erinnern, dass die Sorge um die Umwelt und die Förderung der Integrität in der Regierungsführung sowohl Akte des Glaubens als auch der Gerechtigkeit und der Liebe sind.“
Hintergrund
Die Bewohner der Provinz Cebu, die am stärksten betroffen ist, haben damit begonnen, in den Trümmern der Häuser und Geschäfte zu graben, die von den schlimmsten Überschwemmungen der letzten Jahrzehnte zerstört worden sind. Nach Behördenangaben ereigneten sich 76 der Todesfälle in Cebu, wo noch 26 Menschen vermisst werden. Die Niederschlagsmenge von 183 Millimetern in 24 Stunden lag über dem Monatsdurchschnitt der Region. Gouverneurin Pamela Baricuatro bezeichnete die Lage als „beispiellos” und erklärte, dass die Überschwemmungen mehr als die starken Winde den größten Teil der Schäden verursacht hätten. Wissenschaftler warnen, dass die globale Erwärmung zu stärkeren Taifunen führt, da wärmere Meere und Atmosphären starke Regenfälle begünstigen.
(agenzia nova/fides – sk/sst)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.