Bangladesch: Todesurteil für frühere Regierungschefin
Die 78-jährige Hasina hatte sich einer gerichtlichen Anordnung widersetzt, aus dem indischen Exil zurückzukehren, um sich vor Gericht zu verantworten. Ihr wurde vorgeworfen, eine tödliche Niederschlagung eines von Studenten angeführten Aufstands angeordnet zu haben. Durch diesen Aufstand ist sie im August letzten Jahres gestürzt worden.
Unruhe und Gewalt im Wahlkampf
Das mit Spannung erwartete Urteil, das live im nationalen Fernsehen übertragen wurde, erging kurz vor den ersten Wahlen in Bangladesch seit dem Umsturz. Hasina wurde „in drei Anklagepunkten für schuldig befunden“, darunter Anstiftung und Anordnung zu Tötungen. Der ehemalige Innenminister Asaduzzaman Khan Kamal, der ebenfalls ins Exil geflüchtet ist, wurde ebenfalls zum Tode verurteilt. Der frühere Polizeichef Chowdhury Abdullah Al-Mamun, der vor Gericht erschien und sich schuldig bekannte, kam hingegen mit fünf Jahren Haft davon.
Seit dem Ende der autokratischen Herrschaft von Hasina herrscht in Bangladesch politische Unruhe. Der Wahlkampf zu den im Februar 2026 erwarteten Wahlen ist von Gewalt überschattet. Binnen eines Monats wurden unter anderem zwei katholische Kirchen und eine katholische Schule angegriffen. Viele Beobachter befürchten einen Wahlsieg von Islamisten. Erzbischof Bejoy D’Cruze von Dhaka warnt vor Gefahren für die Religionsfreiheit im Land.
(ucanews – sk)
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