Sri Lanka: Umweltprotest beendet
Die Entscheidung fiel in Anwesenheit katholischer und anderer religiöser Verantwortungsträger. Unter ihnen war der Bischof von Mannar, Gnanapragasam Anthonypillai, welcher dem Bezirkssekretär K. Kanakeshwaran eine Petition der Bevölkerung überreichte. Zuvor hatte sich der Bischof mit Präsident Anura Kumara Dissanayake getroffen, um eine Lösung im Sinne der Einwohner zu erreichen. Das Bezirkssekretariat kündigte an, einen Ausschuss einzusetzen, der den Umsetzungsprozess der laufenden Projekte überwachen soll.
Der Vorsitzende des Bürgerkomitees von Mannar, Pater S. Marcus, hob hervor, dass die Regierung den Demonstrierenden zugesichert habe, „dass ohne die Zustimmung der Einheimischen kein Projekt in der Region umgesetzt werde“. Weiter erklärte er: „Der Zweck unseres Protests war es, die natürlichen Ressourcen unserer Gemeinden für zukünftige Generationen zu schützen. Wir sind froh, dass die Regierung unsere Bedenken verstanden hat.“
Präsident Dissanayake hat das Energieministerium angewiesen, keine weiteren Windkraftprojekte ohne Zustimmung der lokalen Bevölkerung zu genehmigen. Auch bei einer Kabinettssitzung am 3. November waren die Anliegen der Einwohner sowie die ökologischen Bedenken Thema. Doch der Umweltschützer Edison Marynathan warnt, dass Energie- und Sandabbauunternehmen weiterhin Lizenzen erhalten könnten: „Die tatsächlichen Auswirkungen dieser Projekte werden erst in Zukunft sichtbar werden, aber dann wird es bereits zu spät sein.“
Hintergrund des Protestes
Der Protest richtete sich gegen geplante Windkraftvorhaben und kommerzielle Sandabbauaktivitäten auf der Insel Mannar. Die Insel wurde im Rahmen eines nationalen Plans für erneuerbare Energien für Windkraftprojekte ausgewiesen. Drei Projekte wurden bereits genehmigt.
Die Region zeichnet sich durch Sanddünen, seltene Ökosysteme und eine große Artenvielfalt aus. Der Golf von Mannar gilt als eines der artenreichsten Meeresgebeite zwischen Sri Lanka und Indien. Das Gebit steht jedoch unter Druck durch Überfischung, Verschmutzung und zunehmenden wirtschaftlichen Interessen.
(uca - bl)
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