Tansania: Afrika braucht starke demokratische Institutionen

Der Präsident des Panafrikanischen Bischofskomitees für soziale Kommunikation ruft afrikanische Staaten dazu auf, ihre demokratischen Institutionen zu stärken. In einem Gespräch mit ACI Africa betonte Bischof Bernadine Francis Mfumbusa, dass politische Stabilität nur dort möglich sei, wo alle staatlichen Organe verlässlich und unabhängig arbeiten. „Die Lehre daraus ist ganz klar. Wir brauchen starke Institutionen“, sagte er. Der Bischof erinnerte die Regierung daran, dass Transparenz und Rechenschaftspflicht wesentliche Grundlagen für den Frieden auf dem Kontinent seien.

Er warnte, dass ein Ungleichgewicht der Kräfte das demokratische System schwäche. „Wenn nur die Präsidentschaft oder das Parlament die Macht innehaben, während Gerichte und andere Organe nicht unabhängig arbeiten können, versagt das System.“ Für gerechte Wahlen brauche es klare Strukturen: „Transparenz, Rechenschaftspflicht und zivile Kontrolle der Sicherheitskräfte sind für faire Wahlen unerlässlich“, erklärte der Bischof.

Er sorgt sich jedoch: „Die Menschen haben gesehen, was in Tansania passiert, und sie werden es anderswo kopieren.“ Die jüngsten Entwicklungen bezeichnete er als „überraschend und beunruhigend.“

Hintergrund

Bischof Mfumbusa sprach von unerwarteten Vorfällen im Zuge der Wahlen vom 29. Oktober. Es kam zu gewaltsamen Niederschlagungen von Straßenprotesten. Er fragte: „Wie konnte das passieren? Was übersehen wir?“ Des Weiteren rief er zu einem landesweiten Dialog auf, der langfristigen Frieden ermöglichen solle und plädierte für ein unabhängiges Gremium, an dem auch religiöse Führer und Experten beteiligt sind. Mitglieder Tansanischen Bischofskonferenz hatten die Ereignisse vom 15. November als „brutale und unmenschliche Morde“ bezeichnet.

(aciafrica – bl)