Tschechien: Kardinal Dominik Duka ist tot
Duka war schon länger krank. Er war erst am Samstag erneut ins Zentrale Militärkrankenhaus in Prag gebracht worden. Sein Zustand sei ernst, hießt es, und die Erzdiözese bat um Gebete für Tschechiens einzigen Kardinal. Das Erzbistum Prag dankte am Dienstag auf seiner Internetseite dem Zentralen Militärkrankenhaus in Prag „für die außergewöhnliche Betreuung, die es Kardinal Duka bis zuletzt zukommen ließ."
Geheimer Ordenseintritt
Duka wurde am 26. April 1943 in Hradec Kralove (Königgrätz) geboren. 1968 trat er geheim in den Dominikanerorden ein und wurde 1970 zum Priester geweiht. Nachdem ihm die Kommunisten die Erlaubnis zum Dienst als Priester entzogen hatten, arbeitete er 15 Jahre als Zeichner in der Fabrik des Autoherstellers Skoda in Plzen (Pilsen). Zugleich war er insgeheim weiter für seinen Orden tätig. Von 1986 bis 1998 leitete Duka schließlich als Provinzial den Dominikanerorden in Böhmen und Mähren. 1998 ernannte Papst Johannes Paul II. ihn zum Bischof seiner Heimatstadt Hradec Kralove.
Unter Benedikt Kardinal geworden
In Dukas Amtszeit als Erzbischof von Prag fiel unter anderem im Oktober 2019 die Ablehnung des tschechischen Verfassungsgerichts, staatliche Entschädigungen für von den Kommunisten enteignetes Kircheneigentum zu besteuern, sowie die Rückführung der Gebeine des von den Kommunisten ins römische Exil vertriebenen Kardinals Josef Beran (1888-1969) in den Prager Veitsdom.
Mit Erreichen der für Bischöfe vorgeschriebenen Altersgrenze von 75 Jahren im April 2018 bot Duka Papst Franziskus seinen Amtsverzicht an. Franziskus beließ Duka indes bis 2022 im Amt des Prager Erzbischofs. Nachfolger wurde Jan Graubner (77), zuvor 30 Jahre lang Erzbischof von Olmütz (Olomouc). Mit Dukas Tod sinkt die Zahl der Kardinäle der Weltkirche auf 246. Davon sind 127 unter 80 Jahre alt und wären bei einer möglichen Papstwahl stimmberechtigt.
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