Sako: „Wir dürfen nicht dem Skandal der Spaltung erliegen“
Kardinal Sako äußerte diese Einschätzung am Freitagabend in Bagdad während einer Gedenkveranstaltung, an der Vertreter verschiedener christlicher Konfessionen, Priester, Ordensleute und Gläubige teilnahmen.
Er betonte, dass der Besuch „eine große ökumenische Gelegenheit darstellt.“ Weiter hoffe er, dass dieser Anlass dazu beitragen werde, „den Geist wiederzubeleben, der die damaligen Konzilsväter motivierte, den Glauben in klaren und verständlichen Begriffen auszudrücken und das zu suchen, was die Christen im Zeugnis ihres Glaubens und in der Glaubwürdigkeit ihrer Lehre eint.“
Division als „Skandal und Hindernis“
Kardinal Sako warnte eindringlich vor den Folgen der christlichen Zersplitterung: „Die Spaltung ist ein großes Hindernis für die Evangelisierung.“ Er mahnte, die Einheit sei nicht nur eine Idee, sondern ein fundamentales Projekt, das im täglichen Leben Gestalt annehmen müsse.
„Wir können dem ‚Skandal der Spaltung‘ nicht erliegen, denn die christliche Einheit ist ein vitales Projekt, das im Gebet Jesu enthalten ist und als solches in unseren Gebeten und Bemühungen bleiben muss“, so Mar Sako.
Identität erhalten, juristische Formel finden
Der chaldäische Patriarch betonte zugleich, dass die angestrebte Einheit nicht die Verschmelzung der Kirchen zu einer einzigen bedeute. Er sei davon überzeugt, dass die Kirchen ihre lokale Identität, ihre Geschichte, ihre Rituale, ihre Sprache und ihr Erbe bewahren könnten, während sie gleichzeitig „eine neue juristische Formel für die Einheit“ finden.
„Geschichte, Sprache und Ritus sollten kein Hindernis für die Einheit sein“, appellierte Kardinal Sako. Angesichts der vielfältigen Herausforderungen, denen sich die Kirchen gegenübersehen, sei es notwendig, „die Mentalität zu ändern, vorgefasste Meinungen zu läutern, den Kurs zu korrigieren, unsere Beziehung im Licht des einen Glaubens und der Gemeinschaft der Sakramente zu stärken und geistliche und moralische Werte sowie Solidarität zu fördern.“
(sir - mg)
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