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Erzbischof Dražen Kutleša von Zagreb Erzbischof Dražen Kutleša von Zagreb  (TU Zagrebačke nadbiskupije)

Kroatien: Gesellschaftliche Spannungen entschärfen

Der Zagreber Erzbischof Dražen Kutleša ist besorgt über gesellschaftliche Spannungen in Kroatien. Bei einem TV-Interview am Mittwochabend plädierte Kutleša für einen stärkeren Fokus auf das Verbindende.

Die mediale Darstellung sei häufig zu negativ, sagte der Vorsitzende der kroatischen Bischofskonferenz. In den Pfarreien und durch kirchliche Hilfswerke wie Caritas erlebe er hingegen Solidarität und Gemeinschaft. Unterschiedliche Meinungen seien in einer Demokratie legitim, müssten aber respektvoll ausgetragen werden. Gerade in der Advents- und Weihnachtszeit komme der Kirche eine wichtige Rolle beim Aufbau gesellschaftlicher Einheit zu.

Ein weiteres Thema waren öffentliche Rosenkranzgebete, die regelmäßig auf dem zentralen Platz in Zagreb stattfinden. Kutleša verwies auf demokratische Grundrechte und betonte, dass öffentliche Plätze seit jeher Orte des Austauschs seien. Solange gesetzliche Vorgaben eingehalten würden, sehe er weder aus staatlicher noch aus kirchlicher Sicht einen Hinderungsgrund. Einschränkungen durch Verbote könnten gesellschaftliche Konflikte eher verschärfen.

Hoffnung auf einen Papstbesuch

Der Erzbischof äußerte sich auch über den Kampf gegen sexuellen Missbrauch in der Kirche. Der Schutz von Kindern habe oberste Priorität. Es gebe klare Präventionsmaßnahmen, kirchliche Schulungen und strenge Regeln: Geistliche, gegen die entsprechende Vorwürfe erhoben wurden, dürften keinen Kontakt zu Minderjährigen haben.

Die Kathedrale von Zagreb nach dem Erdbeben
Die Kathedrale von Zagreb nach dem Erdbeben   (ANSA)


Zu einem möglichen Besuch von Papst Leo XIV. in Kroatien sagte Kutleša, es gebe nach seinem Eindruck Interesse auf beiden Seiten. Ein konkreter Termin stehe jedoch noch nicht fest. Er zeigte sich zuversichtlich, dass ein Papstbesuch in absehbarer Zukunft stattfinden könne.

Zufrieden mit Wiederaufbau-Arbeiten der Kathedrale

Zufrieden zeigte sich Kutleša mit dem Stand der Wiederaufbau-Arbeiten der Zagreber Kathedrale, die beim Erdbeben im Jahr 2020 schwer beschädigt worden war. erfreut darüber, dass er erstmals seit seiner Ernennung im Jahr 2023 dort eine Messe feiern könne. Der Wiederaufbau sei ein Beispiel für breiten gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die Zagreber Kathedrale sei nicht nur ein religiöses, sondern auch ein kulturelles Symbol von nationaler Bedeutung.

(vatican news – sk)

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19. Dezember 2025, 15:55