Philippinen: Gefahr für Menschen und Schöpfung
Die Bischöfe von sechs katholischen Diözesen im Norden Luzons bezeichnen ein dort geplantes Atomkraftwerk als „inakzeptables Risiko.“ In einem Brief erinnern sie daran, dass die Region nahe einer tektonischen Verwerfung liege und deshalb besonders gefährdet sei. Dies mache jedes Atomprojekt potenziell schädlich für die Bevölkerung.
Mit den Worten: „Nicht in Pangasinan und auch sonst nirgends“, rufen die kirchlichen Vertreter Beamte und Bürger dazu auf, „das Leben der Menschen und das Gemeinwohl über den Profit zu stellen.“ Sie verweisen auf die Katastrophe von Fukushima im Jahr 2011 und betonen die Möglichkeit, „unwiderruflichen Schaden für Leben, Lebensgrundlagen und die Umwelt anzurichten.“
Der Brief erinnert außerdem an die Enzyklika Laudato sì von Papst Franziskus, die zu Besonnenheit zwischen den Generationen und zur Suche nach „erneuerbaren Energiequellen zum Schutz künftiger Generationen“ aufruft. Die Bischöfe sprechen sich deshalb für öffentliche Investitionen in Solar-, Wind- und andere nachhaltige Energien aus.
Erneuerbar statt Risiko
Vertreter der katholischen Gemeinschaft erklären, dass „unsere Region von Gott mit einem enormen Potenzial für erneuerbare Energien gesegnet“ sei. Deshalb sei es nicht nötig, „gefährliche Technologien zu entwickeln.“ Sie schließen mit dem Appell: „Der Schutz allen Lebens muss den Vorrang vor jeglichen kurzfristigen Vorteilen haben.“
Pangasinans Bürgermeister Noel Uson erklärte vor einem Monat, er sei bereit, ein solches Kraftwerk aufzunehmen. Er begrüßte das nationale Atomenergiesicherheitsgesetz, das die „sichere und verantwortungsvolle Nutzung der Kernenergie“ fördern soll. Laut lokalen Behörden sprachen sich 66 Prozent der Bevölkerung für den Bau aus, wenn im Gegenzug Strom kostenlos angeboten würde.
(fides - bl)
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