Neuer Erzbischof von New York setzt auf „Heilung und Nähe“
Devin Watkins und Mario Galgano - Vatikanstadt
Im Gespräch mit Vatican News zeigte sich der designierte Erzbischof demütig angesichts der neuen Aufgabe. Angesprochen auf seine Prioritäten für eine der weltweit größten Diözesen, verwies Hicks auf ein bekanntes Bild von Papst Franziskus: Er wolle ein Hirte sein, der den „Geruch der Schafe“ annimmt.
„Ich möchte einfach bei den Menschen sein. Ich mag Menschen“, erklärte Hicks. „Mein Wunsch ist es, unseren Glauben zu leben, ihn wachsen zu lassen und die Liebe Gottes mit allen zu teilen.“ Gefragt nach seiner Vorbereitung auf das Amt in der Weltmetropole, verwies er auf seine Zeit als Generalvikar in Chicago unter Kardinal Blase Cupich. Dort habe er gelernt, die Mission der Kirche stets im Zentrum zu behalten und sich nicht von administrativen Ablenkungen beirren zu lassen.
Umgang mit Missbrauch: „Eine Sünde von großem Ausmaß“
Die Ernennung fällt in eine sensible Zeit. Erst vergangene Woche kündigte die Erzdiözese New York einen 300-Millionen-Dollar-Fonds zur Entschädigung von Opfern klerikalen sexuellen Missbrauchs an. Erzbischof Hicks machte deutlich, dass dieses Thema für ihn keine abgeschlossene Akte sei.
„Dies ist eine Sünde in der Kirche, und sie ist von so großem Ausmaß, dass wir nicht einfach so tun können, als läge sie hinter uns“, betonte er. Er hoffe, dass der neue Fonds dazu beitragen könne, „den Überlebenden etwas Heilung zu bringen“. Gleichzeitig müsse die Kirche alles tun, um Kinder künftig zu schützen, ohne dabei ihre eigentliche Mission in der Welt aus den Augen zu verlieren.
Persönliche Nähe zum Papst
Eine kuriose Randnotiz verbindet den neuen Erzbischof mit Papst Leo XIV.: Ronald Hicks wuchs in demselben Vorort von Chicago auf wie Papst Leo XIV. – nur etwa 14 Häuserblocks voneinander entfernt. Diese geografische Nähe scheint sich auch in einer geistigen Übereinstimmung widerzuspiegeln.
„Wie Papst Leo suche ich nach einer Kirche, die Gottes Licht, seinen Frieden, seine Heilung und seine Liebe in die Welt bringt“, so Hicks. Er betonte seinen Wunsch nach Einheit und Kooperation in einer oft gespaltenen US-Gesellschaft: „Ich möchte mit ihm zusammenarbeiten, seine Prioritäten respektieren und helfen, sie Wirklichkeit werden zu lassen.“
Mit dem Amtsantritt von Ronald Hicks beginnt in New York eine neue Ära, die geprägt sein soll von Transparenz im Umgang mit der Vergangenheit und einer verstärkten Präsenz des Evangeliums in den Straßen der Metropole.
(vatican news)
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