Deutscher Bischof Feige: Glaube braucht Wandel
Dabei bringe es nicht weiter, „an Äußerlichkeiten festzuhalten": „Das kann sogar hart und unbarmherzig machen und uns schließlich von Gott und voneinander entfremden“, predigte Feige den Angaben nach. Ein Flüchten in die Vergangenheit und „scheinbar gute alte Zeiten“ als Ideal erschwerten es, sich auf das einzulassen, was jetzt von Christen gefordert sei. „Das Feuer des Glaubens am Brennen zu halten, verlangt vielmehr, sich auf das Wesentliche zu besinnen und daraus Konsequenzen zu ziehen“, so Feige weiter. Er rief die Christen dazu auf, zugleich menschenfreundlich und gottverbunden, weltoffen und tiefgläubig, mutig und gelassen, kritisch und zuversichtlich zu sein. Mit solch einer Mischung aus Überzeugung und Begeisterung „bräuchten wir uns um die Lebendigkeit und die Zukunft unserer Gemeinden nicht zu sorgen“.
Bedeutende Konversion vor 200 Jahren
Anlass des Gottesdienstes war der 200. Jahrestag des Übertritts von Herzog Ferdinand von Köthen und seiner Frau Julie zum katholischen Glauben. Das sorgte seinerzeit noch weit über die Region hinaus für Aufsehen. Bemerkenswerterweise hatte die Konversion des Herrschers nicht zur Folge, dass auch die Untertanen des Herzogtums vom evangelischen zum katholischen Glauben wechseln mussten. Gemeinhin galt seit dem Augsburger Religionsfrieden von 1555 im Heiligen Römischen Reich der Grundsatz „cuius regio, eius religio“ - wer im jeweiligen Gebiet die Herrschaft innehatte, bestimmte auch die Konfession.
(kna - cs)
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