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Kardinal Christoph Schönborn (Archivbild)  Kardinal Christoph Schönborn (Archivbild)  

Kardinal Schönborn neuer Protektor von PRO ORIENTE

Der Ehrentitel des Protektors werde Kardinal Schönborn „in dankbarer Anerkennung seines langjährigen und tatkräftigen Engagements im Rahmen der ökumenischen Arbeit der Stiftung für die Einheit der Kirchen" verliehen, hieß es bei der Kuratoriumssitzung am Donnerstag in Wien. Übergeben wurde die Ernennungsurkunde vom Apostolischen Administrator und designierten Erzbischof von Wien, Josef Grünwidl, gemeinsam mit „Pro Oriente"-Präsident Clemens Koja.

Die nur selten vergebene höchste Ehrung der Stiftung ist satzungsgemäß „verdienten kirchlichen Würdenträgern" vorbehalten. In einer kurzen persönlichen Ansprache würdigte Grünwidl, der seit seiner Bestellung zum Apostolischen Administrator auch Vorsitzender des Kuratoriums von „Pro Oriente" ist, Schönborns tatkräftigen Einsatz für die Ökumene: „Dein Name steht für Dialog, Lernbereitschaft, für ein Aufeinander-Zugehen, das du von Jugend an und auch als Professor gelebt hast", so Grünwidl, der zudem erwähnte, dass Schönborn auch nach seiner Emeritierung als Erzbischof von Wien vorläufig das Amt des Ordinarius für die katholischen Ostkirchen behalten werde.

In den drei Jahrzehnten der Amtszeit Schönborns als Erzbischof habe die Ökumene große Fortschritte gemacht und sei heute eine selbstverständlich gelebte Realität in Wien, führte Grünwidl laut „Pro Oriente" aus. Dabei zeige sich immer wieder, dass Ökumene vorrangig „eine Sache des Herzens und der persönlichen Beziehung" sei und von Begegnungen lebe - Begegnungen, die „Pro Oriente" beispielhaft ermögliche, dankte Grünwidl der Stiftung für ihr Engagement.

Schönborn seit 1974 in Kontakt mit „Pro Oriente"

Kardinal Schönborn dankte für die Ernennung zum Protektor unter anderem mit einem persönlichen Rückblick auf die Bedeutung der Ökumene in seinem Leben. Mit „Pro Oriente" sei er bereits 1974 als Studierendenseelsorger in Graz in Kontakt gekommen, erinnerte sich Schönborn. Prägend seien auch Begegnungen Ende der 1960er Jahre in Wien gewesen, als er als junger Dominikaner mit der russisch-orthodoxen Kirche in Berührung kam. Während seiner Jahre als Theologie-Professor in Fribourg habe er dann gerne auch das Fach Ostkirchenkunde übernommen und sich bemüht, die dank  „Pro Oriente" entstandenen ökumenischen Kontakte „auch akademisch weiter zu pflegen".

Bewegend seien auch die Begegnungen mit dem früheren russischen Patriarchen Aleksij II. gewesen: Ein im Jahr 1997 geplantes Treffen mit Papst Johannes Paul II. im Zisterzienserstift Heiligenkreuz bei Wien hatte der Patriarch zwar kurz zuvor abgesagt, dennoch reiste Aleksij nach Österreich und nahm dort u.a. an der Zweiten Europäischen Ökumenischen Versammlung in Graz teil. Im selben Jahr folgte ein Gegenbesuch Schönborns in Moskau - begleitet u.a. von seinem damaligen Sekretär, dem heutigen ernannten Erzbischof Josef Grünwidl, dem damaligen  „Pro Oriente"-Präsidenten Alfred Stirnemann und dem heutigen Vizepräsidenten der Stiftung, Prof. Rudolf Prokschi.

Weitere Personalien

Bei der Kuratoriumssitzung wurden auch einige Mitglieder neu oder wieder aufgenommen, so etwa der frühere  „Pro Oriente"-Präsident Alfons Kloss, der Provinzial der Salvatorianer-Provinz Österreich und Rumänien, P. Marton Gál, der Propst des Stiftes Klosterneuburg, Anton Höslinger, und die frühere Botschafterin des Fürstentums Liechtenstein in Österreich, Maria-Pia von und zu Liechtenstein.

(pm/kap - sst) 

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24. Oktober 2025, 14:10