Suche

Protest für Klimagerechtigkeit und territorialen Schutz in Belém Protest für Klimagerechtigkeit und territorialen Schutz in Belém 

Divestment: Kirchliche Institutionen senden starkes Signal an COP30

Zum Weltklimakonferenz (COP30) im brasilianischen Belém haben 46 kirchliche Institutionen in Deutschland die größte Divestment-Initiative in der Geschichte des Landes bekannt gegeben. Die Einrichtungen schließen ihre Geldanlagen in fossile Energieträger aus und bekennen sich damit nicht nur verbal, sondern auch finanziell zu einem Kurs der Klimagerechtigkeit.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Die Initiative, die von Christians for Future koordiniert wurde, ist Teil einer weltweiten Aktion von insgesamt 62 kirchlichen Organisationen. Gemeinsam fordern sie die Verhandlungsführerinnen und -führer der COP30 auf, Investitionen aus fossilen Energien abzuziehen und in eine gerechte, nachhaltige Zukunft zu lenken.

EKD, Kirchenbanken und Jesuiten beteiligt

Die Breite der beteiligten Organisationen unterstreicht die gewachsene Bedeutung des Themas in den deutschen Kirchen. Zu den 46 Einrichtungen zählen: 42 Mitglieder des Arbeitskreises Kirchlicher Investoren (AKI): Darunter die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), fast alle evangelischen Landeskirchen, kirchliche Finanzinstitutionen und diakonische Werke, sowie katholische Organisationen wie unter anderem die Zentraleuropäische Jesuitenprovinz, die Steyler Bank und die Pax-Bank für Kirche und Caritas.

Während die AKI-Mitglieder Investitionen in die Kohleförderung sowie in unkonventionelle Öl- und Gasförderung ausschließen, gehen einige katholische Institutionen wie die Jesuiten, die Steyler Mission sowie die Steyler und die Pax-Bank noch weiter und verzichten vollständig auf Investitionen in fossile Brennstoffe.

„Wichtiger christlicher Eckpfeiler“

Die Initiatoren ordnen die Erklärung als deutliches Gegengewicht zur aktuellen politischen Debatte ein. „Wir sehen in der großen Divestment-Erklärung ein wichtiges Zeichen: Im Gegensatz zum aktuellen Zurückdrehen der Klimapolitik in der Politik bekennen sich wichtige christliche Eckpfeiler unserer Gesellschaft weiterhin zu einem Weg der Klimagerechtigkeit“, erklärte Philipp Schultes von Christians for Future.

Kathrin Fingerle, ebenfalls aktiv bei Christians for Future, ergänzte, die heutige Veröffentlichung sei „ein großer Erfolg langjährigen Aktivismus, aber auch der kircheninternen Arbeit“. Die Kirchen gingen „weiter glaubwürdig den Weg der Klimagerechtigkeit – die Politik sollte es ihnen gleichtun“.

Die internationale Erklärung, koordiniert vom Laudato Si’-Bewegung und dem Weltkirchenrat (ÖRK), reiht sich in eine Reihe eindringlicher Appelle an die Klimakonferenz ein. Unter anderem fordern katholische Bischöfe aus dem Globalen Süden ein Ende der Nutzung fossiler Energieträger aufgrund der „ökologischen und moralischen Schuld gegenüber dem Globalen Süden“.

Weltweit haben seit 2013 über 1.700 Institutionen mit einem Anlagevolumen von über 40 Billionen US-Dollar ihren Rückzug aus fossilen Investitionen beschlossen – darunter über 600 religiöse Einrichtungen. Die deutsche Initiative ist damit ein wesentlicher Bestandteil einer global wachsenden Bewegung.

(pm)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

18. November 2025, 15:37