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D: Eröffnung der Diaspora-Aktion im Kölner Dom

„Stärke, was dich trägt – gerade, wenn wir als Diaspora-Gemeinden immer enger zusammenrücken.“ Mit diesen Worten hat Kardinal Rainer Maria Woelki zur Eröffnung der diesjährigen Diaspora-Aktion des Bonifatiuswerkes in den Kölner Dom eingeladen. Das Bonifatiuswerk macht auf Christen in der Diaspora aufmerksam, sammelt Spenden und unterstützt innovative Projekte.

„Unser Leitwort ‚Stärke, was dich trägt‘ ist eine ermutigende Aufforderung, die uns in all den Krisen und Ungleichzeitigkeiten, in all den Fragen und Unsicherheiten, die sich uns aktuell stellen, Halt geben kann“, sagte Monsignore Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerkes. Mit dieser hoffnungsvollen Zusage will das internationale Hilfswerk zu mehr Solidarität und Zuversicht unter den Gläubigen in den Diasporagebieten in Deutschland, Nordeuropa und im Baltikum aufrufen.

Unter eben diesem hoffnungsstärkenden Motto stand der Eröffnungsgottesdienst der diesjährigen Diaspora-Aktion am 9. November im Kölner Dom. Kardinal Rainer Maria Woelki stand der Eucharistiefeier als Zelebrant vor. Unter den Konzelebranten des Gottesdienstes befanden sich Bischöfe aus Regionen, in denen Katholiken in der zahlenmäßigen Minderheit leben – also aus konkreten Diaspora-Gebieten. Zu ihnen zählten: Erzbischof Zbignevs Stankevics aus Riga (Lettland), Bischof Fredrik Hansen aus Oslo (Norwegen) sowie der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt.

Gerade aus solchen Diaspora-Regionen gebe es laut Monsignore Austen viele ermutigende Beispiele dafür, wie die Kirche trotz der Schwierigkeiten in einer Minderheitensituation den Menschen Heimat bietet und die Gemeinschaft stärkt – auch dank der finanziellen Unterstützung des Bonifatiuswerkes.

Impressionen aus der Predigt

Der Kölner Kardinal predigte in der Eröffnungsmesse: „Wir haben auf Erden keine bleibende Stätte. Wir leben hier gewissermaßen im Exil. Wir leben in der Zerstreuung, in der Diaspora.“ Tatsächlich gehören von den etwa 83,5 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern der Bundesrepublik Deutschland nur 19,8 Millionen der katholischen Kirche und 18 Millionen der evangelischen Kirche an. Die Christinnen und Christen in Deutschland bilden zwar noch die größte Religionsgemeinschaft, stellen jedoch nicht mehr die Mehrheit der Bevölkerung dar. Deshalb sagte Kardinal Rainer Maria Woelki: „Schon vor über 75 Jahren hat der Jesuit Ivo Zeiger auf dem Katholikentag 1948 in Mainz festgestellt, dass Deutschland Missionsland sei.“ Der Kardinal ermutigte in seiner Predigt, keine Angst zu haben, da diese Situation gewissermaßen den Normalzustand für Christinnen und Christen in dieser Welt darstelle.

Festakt und Diaspora-Kollekte

Nach dem Gottesdienst fand ein Festakt im Erzbischöflichen Priesterseminar statt, bei dem der CDU-Politiker Nathanael Liminski und der Redakteur Tobias Haberl Kurzvorträge zum Thema Diaspora hielten. Auch die Verleihung des Bonifatiuspreises stand auf der Agenda. Der Preis zeichnet innovative und kreative Ideen und Projekte zur Vermittlung der Frohen Botschaft aus. In diesem Jahr wurde das Projekt Himmelszelt aus Wolfsburg im Bistum Hildesheim geehrt. Unter einem bunten Zirkuszelt wurde dort mit großer Resonanz Raum für Begegnung, Freude und Glauben mitten in der Stadt geschaffen – mit Gottesdiensten, Gebet, Kabarett, Konzerten, Ausstellungen, Zirkusshows von Kindern einer Förderschule und Familienfesten.

Am kommenden Sonntag, dem 16. November, wird die Kollekte für Katholikinnen und Katholiken in der Diaspora gesammelt. Seit 1966 findet diese bundesweite Kollekte jedes Jahr am dritten Sonntag im November – dem Diaspora-Sonntag der katholischen Kirche – statt. Das Bonifatiuswerk sammelt diese Spenden und unterstützt damit Projekte in Regionen, in denen Katholikinnen und Katholiken in extremer Minderheit leben. Im vergangenen Jahr konnten auf diese Weise 1.117 Projekte mit insgesamt 10,4 Millionen Euro gefördert werden.

(kna/bonifatiuswerk/erzbistum köln – bl)

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11. November 2025, 14:47