„Kirche in Not“ sieht lebendige Kirche in der Türkei

Christine Seuss - Istanbul und Mario Galgano - Vatikanstadt

„Wir haben bei ´Kirche in Not´ jetzt in der Türkei einen Schwerpunkt gefunden. Wir werden das auch in Zukunft noch stärker unterstützen“, erklärte Pater Lässer. Er beschreibt die Gemeinde als „eine lebendige Kirche, eine kleine Gemeinschaft, aber mit viel Potenzial.“

Fundament der christlichen Tradition

Pater Lässer hob die einzigartige biblische Geschichte des Landes hervor, die die Türkei zum Fundament der christlichen Tradition mache: „Ich würde sagen, nach dem Heiligen Land das erste Land. Die Paulusreisen haben hier stattgefunden. Wir haben das Haus Mariens, wir haben die sieben Gemeinden der Apokalypse, und die definitorischen Konzilien der frühen Kirche haben hier stattgefunden.“

Diese historische Tragweite sei jedoch nicht nur eine apostolische und missionarische Dimension für die Gläubigen in der Türkei. Es wäre schön, so der Pater, wenn dieses Fundament auch „wieder mehr zugänglich und gefunden wird von den Christen weltweit“.

Ökumene und Ermutigung durch den Papst

Das Hilfswerk sei bereits an verschiedenen Orten tätig und fördere das Potenzial, das es in Katechumenen und Projekten in Städten wie Antiochien, Izmir und Istanbul gebe. Dabei spiele die ökumenische Komponente eine ganz starke Rolle. Pater Lässer erinnerte an die Einweihung einer neuen Kirche der orthodoxen Mitchristen vor etwa einem Jahr – ein Zeichen von Entwicklungen, „für die man dankbar sein kann.“

Die Anwesenheit von Papst Leo XIV. und seine Predigt in der Volkswagen Arena in Istanbul sei eine große Ermutigung für die Christen vor Ort. Pater Lässer sieht in der Wahl der Türkei als Ziel der ersten Apostolischen Reise des Papstes ein mächtiges Zeichen:

„Es ist schon ein mächtiges Zeichen, dass seine erste apostolische Reise hier in die Türkei geführt hat. Und das darf man so mitnehmen im Jubiläumsjahr... Ich glaube, das hat schon eine Tragweite auch für die Christen, die hier sind und wird sie sehr ermutigen.“

„Kirche in Not“ wolle die kleine Kirche in der Türkei dabei unterstützen, die „unlösbare Einheit von konkreter Hilfe und Verwurzelung im Glauben“ in die Zukunft zu tragen.

(vatican news)