Im Gebet: Teilnehmerin an einer vom Vatikan nicht genehmigten Diakon- und Priesterweihe von Frauen in Rom, im Oktober letzten Jahres Im Gebet: Teilnehmerin an einer vom Vatikan nicht genehmigten Diakon- und Priesterweihe von Frauen in Rom, im Oktober letzten Jahres  (AFP or licensors)

D: „Wir sind Kirche“ kritisiert Bescheid zu Frauendiakonat

Der Verband „Wir sind Kirche“ kritisiert die Stellungnahme einer päpstlichen Kommission gegen einen Diakonat für Frauen zum jetzigen Zeitpunkt.

Eine Erklärung des Verbands nennt diese Stellungnahme, die der Vatikan am Donnerstag veröffentlichte, „theologisch, anthropologisch wie pastoral höchst kritikwürdig“. International hätten zahlreiche Frauen seit Jahren für die Anerkennung des Diakonats der Frau geforscht und gearbeitet sowie die Ausbildung dazu absolviert. „Wir sind Kirche“ ruft alle Frauen, die schon jetzt in den Gemeinden „diakonale und priesterliche Dienste ausüben“, dazu auf, dies weiterhin zu tun, „auch ohne eigene Weihe“.

„Diakonale und synodale Kirche“

„Wenn die römisch-katholische Weltkirche eine diakonische Kirche sein will“, so „Wir sind Kirche“, dann bedarf es dringend der gleichberechtigten und gleichverantwortlichen Mitwirkung von Frauen. Dies darf nicht länger durch ‚geweihte Männer‘ verhindert werden, sondern muss in einer Kirche, die synodal werden möchte, auch in synodaler Form, also unter breiter Beteiligung des Gottesvolkes und auch der akademischen Wissenschaft erfolgen.“

Es sei „bedauerlich, dass bislang nur sehr wenige Eingaben aus sehr wenigen Ländern zur Frage des Frauendiakonats erfolgt sind“. Der Verband setzt darauf, dass nach der Veröffentlichung des „enttäuschenden heutigen Berichts“ eine Diskussion aufflammt, die dann dazu führt, „diese Fragen weltweit mehr in den Blick zu nehmen“. Wörtlich heißt es in der Erklärung von „Wir sind Kirche“: „Mit dem Diakonat von Frauen würde dem unentgeltlichen diakonalen Dienst von Frauen seit Jahrhunderten endlich die gebührende Anerkennung und Handlungmöglichkeit eröffnet“.


Falsches Rollenmodell

Irritiert reagiert der Verband auf die Mitteilung, dass die Hälfte der Kommissionsmitglieder laut einem veröffentlichten Abstimmungsergebnis „statt des Menschseins das Mannsein Christi als integralen Bestandteil sakramentaler Identität ansehen“. Sie fragen, ob sich die Kommissionsmitglieder bewusst sind, „dass sie mit ihrem sakral überhöhten Männlichkeitsbild ein falsches Rollenmodell fixieren“.

„Wir sind Kirche“ wundert sich auch darüber, dass im jetzt veröffentlichten Bericht nicht von einer Dezentralisierung die Rede ist, für die sich sowohl Papst Franziskus wie inzwischen Papst Leo XIV. ausgesprochen haben. „Warum lässt der Vatikan nicht zu, das Diakonat für Frauen in den Ländern möglich zu machen, in denen es bekannt ist und von denen es gefordert wird? Wir brauchen ein positives Signal für Kirche und Gesellschaft weltweit!“

(pm – sk)
 

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04. Dezember 2025, 15:42