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Papst Franziskus Papst Franziskus  (Vatican Media)

Papst an Diakone in Rom: Leben, um zu dienen

Eine Einladung zum „Dienen“, zum „Sprechen der Sprache der Nähe“, immer bereit für Gottes Überraschungen, für das Unerwartete, für Situationen, die nicht in unsere Schemata passen: Franziskus hat sich damit an die Diakone gewandt, die sich in der Diözese Rom auf die Priesterweihe vorbereiten. Der Text wurde an die Diakone überreicht, die eigentlich an einer Papst-Audienz an diesem Samstag hätten kommen sollen, doch wegen einer leichten Grippe des Papstes vorsorglich abgesagt worden war.

Mario Galgano - Vatikanstadt

„Das pastorale Leben ist kein Handbuch, sondern ein tägliches Anbieten; es ist keine am Schreibtisch vorbereitete Arbeit, sondern ein eucharistisches Abenteuer.“ Mit diesen Worten wandte sich Papst Franziskus in einem Beitrag an die Diakone, die in der Diözese Rom zu Priestern geweiht werden. Der Text war als Ansprache gedacht, die Franziskus vorbereitet hatte und die er anlässlich der Audienz an diesem Samstagmorgen hätte halten sollen. Wegen einer leichten Grippe wurde das Treffen abgesagt. Der Diakonat, schreibt der Papst, „ist die Grundlage, auf der das Priestertum gründet“, dessen inneres Fundament der Geist des Dienens „das diakonische Gewissen“ sei. Der Diakonat, so fährt er fort, „verschwindet nicht mit dem Presbyterium, sondern ist im Gegenteil die Grundlage, auf der es sich gründet. Ihr werdet Priester sein, um zu dienen, so wie Jesus, der 'nicht gekommen ist, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben'“.

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Die Sprache der Verbundenheit

Dienen, so der Papst, „ist ein Verb, das sich jeder Abstraktheit verweigert: Es bedeutet, zur Verfügung zu stehen, darauf zu verzichten, nach der eigenen Agenda zu leben, bereit zu sein für die Überraschungen Gottes, die sich durch Menschen, das Unerwartete, Planänderungen, Situationen, die nicht in unsere Schemata passen, und die Richtigkeit dessen, was man studiert hat, zeigen“. Es sei eine konstante Haltung, die „die Sprache der Nähe“ spreche, „die eher mit Taten als mit Worten spricht“.

Arbeiten mit und nicht gegen

Franziskus' Überlegungen entkräften die Vorstellung, dass ein Priesteramtskandidat, sobald er Priester geworden sei, „in erster Person das umsetzen kann, was er sich jahrelang gewünscht hat, um schließlich Situationen nach seinem eigenen Stil und nach seinen eigenen Vorstellungen zu gestalten“. „Die heilige Mutter Kirche“, so mahnt der Papst, „verlangt in erster Linie nicht, dass man führt, sondern dass man mit ihr zusammenarbeitet“. Der Priester sei also ein „Zeuge der Gemeinschaft“, was Geschwisterlichkeit, Treue und Fügsamkeit voraussetze. Die Berufung zum Priestertum sei somit eine Berufung, „wie ein Chorsänger zu sein und nicht ein Solist; Brüder im Presbyterium und Priester für alle, nicht für die eigene Gruppe“, erinnert das katholische Kirchenoberhaupt in seinem Redemanuskript.

Der Vorrang des Heiligen Geistes

Der Papst empfiehlt daher den Diakonen eine ständige Weiterbildung, „nicht allein, sondern immer im Kontakt mit denen, die, berufen, euch zu begleiten, schon weiter im Dienst gegangen sind“. Er erinnert sie auch daran, immer dem Geist den Vorrang zu geben, um Männer Gottes zu sein: „Wenn ihr euch auf eure eigene Kraft verlasst, riskiert ihr, euch mit einer Handvoll Fliegen in der Hand wiederzufinden“, ein Herz, das „seine Freude aus dem Herrn schöpft und die Beziehungen im Gebet fruchtbar macht, verliert die zeitlose Schönheit des priesterlichen Lebens nicht aus den Augen“. Nur „in diesem Licht“, so schließt Franziskus, „überwinden wir mit der Gnade Gottes die Gefahr, in uns selbst ein wenig Bitterkeit und Unzufriedenheit über die Dinge, die nicht so laufen, wie wir es gerne hätten, auszubrüten“.

(vatican news)

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24. Februar 2024, 12:24